BAD AROLSEN. Am Dienstag, den 15. Oktober, gegen 11.50 Uhr wurden die Rettungsdienste sowie die Feuerwehren aus Bad Arolsen, Wetterburg und Neu-Berich alarmiert. Grund dafür war ein schwerer Verkehrsunfall an einem unbeschrankten Bahnübergang zwischen einem Volkswagen und einem Zug der Kurhessenbahn.
Ein 32-jähriger PKW-Fahrer aus Bad Arolsen übersah beim Überqueren des Bahnübergangs offenbar die herannahende Bahn, die aus Richtung Bad Arolsen in Richtung Volkmarsen unterwegs war. Trotz einer Schnellbremsung des Zugführers konnte der Zusammenstoß nicht verhindert werden. Der Volkswagen wurde erfasst und schwer beschädigt.
Vor Ort stellte sich heraus, dass der Pkw-Fahrer nicht im Fahrzeug eingeklemmt war und bereits aus dem Auto befreit werden konnte. Der Zug war zu diesem Zeitpunkt mit 46 Fahrgästen besetzt. Drei Personen wurden bei dem Unfall verletzt: Der Fahrer des Pkw, der Zugführer sowie eine Passagierin, die während des Einsatzes über Rückenschmerzen klagte. Alle drei Verletzten wurden vom Rettungsdienst versorgt und anschließend in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Die örtliche Feuerwehr übernahm unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer die Betreuung der 45 unverletzten Fahrgäste des Zuges. Es wurde überlegt, ob diese zur Twisteseehalle nach Wetterburg gebracht oder mithilfe eines Schienenersatzverkehrs von der Unfallstelle abtransportiert werden sollten. Die Feuerwehr entschied sich schließlich für die Evakuierung mithilfe eines Schienenersatzverkehrs. Zusätzlich waren der leitende Notarzt sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OLRD) im Einsatz, um die Versorgung der Betroffenen zu unterstützen.
Neben der Betreuung der Fahrgäste sicherte die Feuerwehr die Unfallstelle ab, räumte Trümmer und Glasscherben vom Bahnübergang und stellte den Brandschutz sicher. Die Einsatzkräfte klemmten zudem die Batterie des Unfallfahrzeugs ab, um weitere Gefahren zu verhindern.
An dem VW entstand Totalschaden. Die genaue Schadenshöhe sowie die betrieblichen Auswirkungen für die Bahnstrecke zwischen Bad Arolsen und Volkmarsen, die seit dem Unfall gesperrt ist, müssen noch ermittelt werden. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat wegen des Verdachts eines „Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“ ein Strafverfahren eingeleitet. Hinweise zu dem Unfall nimmt die Bundespolizei unter der Telefonnummer 0561/816160 entgegen.
Der Einsatz konnte dank der gut koordinierten Zusammenarbeit der Rettungskräfte erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte an der Unfallstelle, um die Lage zu bewältigen.
Link: Unfallstandort von 15. Oktober 2024