Großeinsatz: Klinik nach Brand evakuiert / VIDEO

Samstag, 14. April 2012 21:59 geschrieben von  Migration

MARSBERG. Brennendes Toilettenpapier und Papierhandtücher haben am frühen Samstagabend in der LWL-Klinik in Marsberg für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gesorgt. Glück im Unglück: Nur ein Patient kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Briloner Krankenhaus.

Fast 100 Einsatzkräfte waren am Brandort der Marsberger Klinik des "Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe" (LWL) im Einsatz und kümmerten sich um Patienten und Mitarbeiter. In einem Lager auf Station 2 war ersten Erkenntnissen zufolge in einem Wäschecontainer das Feuer ausgebrochen. Die installierte Brandmeldeanlage schlug sofort an. Gleichzeitig bemerkte ein Patient das Feuer und informierte einen Mitarbeiter. Dieser leitete sofort die Evakuierung der Station ein, die sich im zweiten Stock befindet. 18 Menschen gelangten so über die Rückseite auf die Schnelle ins Freie. Einer von ihnen wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Briloner Krankenhaus gebracht.

Die Klinikmitarbeiter versuchten zunächst, das Feuer mit einem Löscher zu ersticken. Doch es hatte sich bereits zu sehr ausgebreitet. Unter Atemschutz gingen die Feuerwehren aus Marsberg und Obermarsberg vor und löschten die Flammen schnell. In der Zwischenzeit kümmerten sich die Brandbekämpfer darum, die übrigen Patienten aus der Gefahrenzone zu bringen. Die 41 Feuerwehrleute kümmerten sich zusammen mit den herbeigerufenen Mitarbeitern von Rettungsdienst und Polizei um die 47 Patienten, die sich im Gebäude befanden und nicht bettlägerig waren. 

Lob an gute Schulung der Klinikmitarbeiter
"Alles war total verqualmt", berichtete Feuerwehrsprecher Frank Steker gegenüber 112-magazin.de über die Anfänge des Einsatzes. "Man konnte nichts mehr sehen." Bereits während der Anfahrt habe die Leitstelle bestätigt, dass es sich um ein wirkliches Feuer und keinen Fehlalarm handele.

Das Personal der LWL-Klinik sei "sehr gut geschult gewesen" und habe Schlimmeres verhindert, lobte Fachmann Steker. Organisation und Umsetzung der Evakuierung seien mustergültig verlaufen, so Steker.

Als drei Stationen frei waren, versuchten die Feuerwehrleute, mit Gebläsen die Räume zu lüften. "Das ist für uns schwierig, weil wir hier sehr lange Flure haben", erläuterte Steker. Nichtsdestotrotz konnten nach wenigen Stunden die ersten Patienten wieder in die unteren Etagen zurückkehren. Die übrigen sind in anderen Gebäuden des großen Klinikkomplexes untergekommen.

Die Ursache für den aufsehenerregenden Brand steht laut Steker ebenso wie die Schadenshöhe noch nicht fest. Der Raum sei für Jedermann frei zugänglich gewesen, weil dort Utensilien für die Patienten lagerten, so die Mitarbeiter.


Erst am frühen Nachmittag waren die Feuerwehrleute aus Marsberg zu einem tödlichen Unfall ausgerückt:
17-Jähriger von Zug erfasst und getötet

Zuletzt bearbeitet am Montag, 30. April 2012 13:58

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