BAD WILDUNGEN. Am Samstag (14. Oktober 2023) führte die Feuerwehr Bad Wildungen gemeinsam mit dem GDekonP-Zug des Landkreises Waldeck-Frankenberg eine Gefahrgutübung durch. Gegen 10.30 Uhr wurde die Einsatzkräfte mit dem Einsatzstichwort "H GEFAHR 1" in die Industriestraße alarmiert - dort sollte eine Flüssigkeit aus einem qualmenden LKW auslaufen. Kurze Zeit später rückten das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, der Gerätewagen Gefahrgut, das Staffellöschfahrzeug, der Gerätewagen Logistik und der Einsatzleitwagen in Richtung der Einsatzstelle aus.
Vor Ort bestätigte sich die gemeldete Lage - ebenso konnte an dem LKW eine orangene Warntafel, die signalisiert, dass das Fahrzeug verschiedene Gefahrstoffe transportiert, vorgefunden werden. Aufgrund dieser Lage wurde das Einsatzstichwort auf "H GEFAHR 2" erhöht, was die Alarmierung des GDekonP-Zuges mit sich brachte. Dieser hatte die Aufgabe, die im Einsatz befindlichen Einsatzkräfte nach deren Einsatz zu dekontaminieren, also gefährliche Stoffe von der Schutzkleidung zu entfernen.
Ein Trupp, mit Atemschutzgeräten und Feuerschutzkleidung ausgerüstet, ging zur weiteren Erkundung vor. Er fand in der Schlafkabine des Fahrzeuges eine Person und brachte diese in Sicherheit. Währenddessen rüstete sich ein weiterer Trupp mit Chemiekalienschutzanzügen aus - dieser Trupp hatte die Aufgabe die Beladung des LKW zu erkunden. Nach Öffnen der Plane konnten auf dem Auflieger des Fahrzeuges insgesamt sechs IBC-Container (je 1.000 Liter) und drei Fässer (je 200 Liter) vorgefunden werden. Die drei leeren Fässer sowie fünf mit Flüssigkeit befüllten IBC-Container waren verschlossen und mit der UN-Nummer 1307 gekennzeichnet, ein weiterer mit einer gelben Flüssigkeit befüllter IBC-Container war mit der UN-Nummer 2488 gekennzeichnet - dieser war nicht verschlossen und lief aus. Aus der Fachliteratur ergab sich, dass es sich bei dem Stoff mit der UN-Nummer 2488 um Cyclohexylisocyanat handelte. Dieser Stoff ist gefährlich für Haut, Augen und Atemwege und kann in Verbindung mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bilden.
Ein weiterer Trupp mit Chemiekalienschutzanzügen erhielt die Aufgabe die Schadstelle abzudichten, um ein weiteres Austreten des Stoffes zu unterbinden. Ebenso entschied sich die Einsatzleitung dazu, den Stoff umzupumpen. Diese Aufgabe konnten unter Vornahme der auf dem neuen Gerätewagen Gefahrgut mitgeführten Gerätschaften erledigt werden. Im Anschluss an die etwa vierstündige Übung fand vor Ort eine Nachberechnung statt. Dabei zeigten sich Michael Ritte und Alexander Conradi, die die Übung gemeinsam ausgearbeitet hatten, sehr erfreut über den Ablauf der Übung. Sie merkten allerdings an, dass das Thema Gefahrgut zukünftig weiter in den Vordergrund gerückt werden müsse.
Einen besonderen Dank richtete die Wehrführung an Martin Maiweg, der seinen LKW für die Übung zur Verfügung gestellt hatte.
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