SELBACH. Die Feuerwehr Sachsenhausen wurde am 28. Juni 2023 nach Selbach alarmiert. Gemeldet als Routineeinsatz "Kaminbrand" entwickelte sich das Einsatzgeschehen allerdings schnell anders.
Ein Trupp unter Atemschutz ging zur Erkundung ins Gebäude vor, da bei Ankunft der Heizungskeller stark verraucht war. Ober- und Untergeschoss wurden mittels Druckbelüftung rauchfrei gemacht. Mit der Wärmebildkamera konnte nach intensiver Suche eine 350 Grad heiße Stelle am Schornstein im Dachboden ausfindig gemacht werden, die eine ernstzunehmende Gefahr einer möglichen Brandausbreitung darstellte.
Sofort wurde die Drehleiter der Feuerwehr Korbach nachalarmiert und ein C-Rohr auf den Dachboden in Stellung gebracht. Die Maßnahmen zeigten Erfolg, sodass die mit der Wärmebildkamera gemessene Temperatur kontinuierlich sank. Mit Stemmwerkzeug musste ein Loch in den Schornstein gestemmt werden, um näher an die Brandstelle zu gelangen. Um dies zu ermöglichen, musste zunächst die Verschalung mit einer Säbelsäge entfernt werden.
Mit zwei weiteren Elektrolüftern erfolgte die Kühlung des Schornsteins von zwei Seiten aus. Der Brand befand sich zwischen Edelstahlrohr und Außenmauerung des Kamins, weshalb die Drehleiter zur Kontrolle und Schaffung von Öffnungen zum Einsatz kam. Der Hygieneraum im Abrollbehälter Brand wurde am Ende des Einsatzes von den Einsatzkräften zur Grobreinigung genutzt.
Durch das zeitnahe Absetzen des Notrufs sowie den schnellen und zielgerichteten Einsatz der Feuerwehr konnte hier eine Brandausbreitung zügig verhindert werden, die bei späterer Entdeckung sich durchaus zu einem Großbrand mit immensen Schäden hätte entwickeln können. Ein Mitglied der Jugendfeuerwehr reagierte vorbildlich, als er noch vor Ankunft seiner Kameradinnen und Kameraden vom Einsatz mitbekam - da die Wasserversorgung in diesem Bereich schwierig ist, staute er den nahegelegenen Bach an, damit bei Bedarf direkt Wasser hätte entnommen werden können.