BAD AROLSEN. Erneut haben die Feuerwehren im Landkreis Waldeck-Frankenberg ihr Können unter Beweis stellen können - gut ausgebildet, mit dem nötigen Gerät ausgerüstet und mit viel Engagement konnte ein Großbrand in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einem Müllentsorgungsbetrieb in Mengeringhausen unter Kontrolle gebracht werden.
Nach derzeitigem Lagebild hatte um 22.44 Uhr die Brandmeldeanlage in einer Halle der Firma Peine ausgelöst und die Leitstelle alarmiert. Zeitgleich war einem Anlieferungsfahrer Feuerschein und eine starke Rauchentwicklung in der Halle aufgefallen, daher wählte der Mann die Notrufnummer 110 und informierte die Polizei über den Vorfall. Unverzüglich setzten sich die Wehren Bad Arolsen, Mengeringhausen und Helsen in Bewegung und erreichten die Firma wenige Minuten nach der Alarmierung. Während die Polizei die Straßen und den Einfahrtsbereich zur Firma für den öffentlichen Verkehr sperrte, ließ Einsatzleiter Artur Berger die Warnstufe von F2 auf F3 erhöhen. Der Landkreis setzte daraufhin eine Katastrophenwarnung ab, auch deshalb, weil eine Rauchwolke mit Windrichtung Bad Arolsen zu erkennen war.
Drehleitern, Drohne und Messteam im Einsatz
Mit der Erhöhung auf F3 wurden weitere Mechanismen in Gang gesetzt: Die Feuerwehr aus Korbach mit der Drehleiter und einem Atemschutzgerätewagen rückte in Richtung Mengeringhausen aus. Die Drohnenstaffel und ein Team zur Schadstoffmessung der Luft wurde ebenfalls eingesetzt. Hier stellte sich heraus, dass an allen vier Punkten, die der Einsatzleiter in Bad Arolsen festgelegt hatte, keine erhöhte Schadstoffbelastung zu messen war. Mit der Drohne wurde aus der Luft das Geschehen begleitet und der Einsatzleiter fortwährend informiert.
Mitarbeiter der Firma leisten ganze Arbeit
Mit vier Trupps unter Atemschutz im Innenangriff ließ Berger den brennenden Siedlungsabfall bekämpfen. Gleichzeitig wurde mit der Drehleiter die Außenhaut der Halle abgekühlt. Das Konzept schien aufzugehen, weil zwei Feuerwehrleute, die bei der Firma arbeiten, mit Radladern den brennenden Müll ins Freie bringen konnten. Die beiden Mitarbeiter waren dabei unter Atemschutz aktiv. An einem festgelegten Ort konnte der Müll von anderen Teams abgelöscht werden.
Gutes Firmenkonzept
Wie sich herausstellen sollte, waren von dem Feuer keine Gefahrstoffe betroffen. Gut organisiert und ordentlich mit Betonblöcken voneinander getrennt, hatte das Feuer keine Chance auf weitere Boxen überzugreifen. Trotz aller Maßnahmen waren die Brandschützer bis um 4.30 Uhr im Einsatz. Rund 100 Feuerwehrkräfte waren an den Arbeiten beteiligt, hieß es aus Feuerwehrkreisen. Mit vor Ort waren der Kreisbrandinspektor und der Bürgermeister der Stadt Bad Arolsen. Wie das Feuer entstanden ist, darüber liegen noch keine Informationen vor. Auch über die Schadenshöhe konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Ein Statiker wird sich mit der Stabilität der Halle befassen müssen.
Drei Personen verletzt
Insgesamt wurden bei dem Brand drei Personen verletzt. Ein Feuerwehrmann klagte nach dem Einsatz unter Atemschutz über Kreislaufprobleme, ein weiterer Brandschützer hatte sich eine Schnittverletzung zugezogen. Der Lkw-Fahrer, der den Brand gemeldet hatte, konnte den Firmenbereich zwar noch verlassen, während der Fahrt wurde dem Mann aber schwindlig. In Höhe Diemelstadt musste er die Fahrt beenden - eine hinzugerufene RTW-Besatzung nahm den Fahrer mit ins Krankenhaus wegen einer Rauchgasintoxikation.
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