HAINA. Zwischen Haina (Kloster) und Bockendorf hat sich ein schwerer Unfall ereignet - wie engmaschig das Rettungsnetz im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist, wie schnell die Feuerwehren reagieren können und wie engagiert unsere Beamten sind, zeigte sich am Mittwochabend auf der Kreisstraße 105.
Gegen 20.30 Uhr wurde der Polizei in Frankenberg mitgeteilt, dass sich ein Verkehrsunfall zwischen Bockendorf und Haina ereignet hat. Der genaue Standort war nicht klar, lediglich die Notiz, dass sich der Unfall auf der Kreisstraße 105 zugetragen haben muss. Parallel dazu erreichte die Beamten die Nachricht, dass eine verletzte Person in Haina (Kloster) von einer RTW-Besatzung aufgefunden wurde.
Umgehend rückten die Beamten aus und erkannten eine deformierte Leitplanke, von einem verunfallten Pkw war aber weit und breit nichts zu sehen. Mit Taschenlampen "bewaffnet" drangen die Ordnungshüter vor und erkannten in einem Wiesengrund ein Fahrzeug, das auf dem Dach lag, umgeben von Ast- und Strauchwerk. Bei näherer Besichtigung stellten die Polizisten fest, dass sich keine Personen mehr im Unfallwagen befanden. Um sicherzustellen, dass keine Betriebsstoffe auslaufen, wurden über die Leitstelle die Freiwilligen Feuerwehren Haina und Halgehausen alarmiert. Gemeindebrandinspektor Thomas Bahr ließ die Unfallstelle ausleuchten, sicherte die Unfallstelle in Rücksprache mit der Polizei ab und ließ den Brandschutz sicherstellen. Rund 22 Einsatzkräfte waren vor Ort und unterstützten den Abschleppdienst.
Dieser hatte alle Hände voll zu tun, weil der Toyota völlig demoliert wurde und auf seinem Weg auch Äste und Strauchwerk mitgerissen hatte. Mit Motorsägen musste das Auto vom Strauchwerk befreit werden. Erst danach konnte der Highlander aus dem Wiesental gehoben werden.
Was war geschehen?
Nach Informationen der Polizei war ein 22-Jähriger aus der Ukraine am Mittwochabend von Haina kommend in Richtung Bockendorf unterwegs gewesen. Im Kurvenbereich kam sein Toyota ins Schleudern, war gegen eine Leitplanke gekracht, hatte diese zerbrochen und war einen Hang hinabgestürzt. Dabei war das Auto gegen Bäume und Sträucher gestoßen und anschließend auf dem Dach im Wiesengrund gelandet. Wie der Ukrainer sich aus dem völlig demolierten Wrack befreien konnte, darüber herrschte an der Unfallstelle Rätselraten. Fest steht, dass der 22-Jährige fußläufig den Rückweg nach Haina angetreten haben muss.
In Haina (Kloster) wurde eine RTW-Besatzung auf den verletzten Mann aufmerksam und nahm sich seiner an. Im Rahmen weiterer Ermittlungen wurden bei dem Fahrer Hinweise auf eine Trunkenheitsfahrt festgestellt - es erfolgte eine Blutentnahme.
Link: Unfallstandort am 13. September 2022 auf der Kreisstraße 105