BAD AROLSEN. Zeitgleich hat es am frühen Montagmorgen an zwei Stellen in Bad Arolsen gebrannt: Während der Anfahrt zu einem in Flammen stehenden Altpapiercontainer in der Varnhagenstraße entdeckten die Feuerwehrleute eine brennende Scheune in der Thielebachstraße. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und schließt Brandstiftung nicht aus.
An einem Supermarkt in der Varnhagenstraße brannte gegen 4 Uhr ein größerer Altpapiercontainer. Die Besatzung einer Polizeistreife, die vor der Feuerwehr an der Einsatzstelle war, versuchte mit einem Feuerlöscher vergeblich, den Brand zu ersticken. Der Brand griff vom Container auch auf davor gelagerte Altpapierstapel über, der Metallbehälter selbst brannte vollständig aus. "Als wir auf der Anfahrt waren, sahen wir im Thielebach einen Feuerschein", sagte der Bad Arolser Wehrführer Gordon Kalhöfer am Morgen gegenüber 112-magazin.de. Die Kernstadtwehr habe daraufhin über die Leitstelle die Helser Kameraden nachalamieren und zum Containerbrand schicken lassen, während die rund 30 Einsatzkräfte der Stützpunktwehr sich um den Scheunenbrand in der Thielebachstraße kümmerten.
Dort standen Heu- und Strohballen sowie die Holzkonstruktion der Scheune in Flammen. Tiere befanden sich nicht in den Stallungen. Mit fünf C-Rohren sowie mit dem Wenderohr an der Drehleiter gingen die Feuerwehrleute von allen Seiten gegen die Flammen vor. Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter Karl-Heinz Meyer ließ auch zwei Trupps unter Atemschutz das Feuer bekämpfen. Um das Löschwasser besser ins Innere der 25 Heu- und zehn Strohballen zu bringen, mischten die Einsatzkräfte etwas Schaummittel bei - was in geringen Mengen als Netzmittel wirkt und dem Wasser die Oberflächenspannung wirkt. Mit dem Helser Schlauchwagen hatten die Einsatzkräfte die Wasserversorgung bis zur Einsatzstelle aufgebaut.
Mit Unterstützung der Mengeringhäuser Firma Peine, die einen großen Radlader stellte, wurden Stroh und Heu auf einer Wiese oberhalb der Scheune verteilt und weitgehend abgelöscht. Gegen 9.30 Uhr war der Einsatz für die Kameraden beendet, sie kehrten in den Stützpunkt, bestückten die Fahrzeuge mit trockenen Schläuchen und füllten die Löschwassertanks.
Atemschutzgeräteträgerin mit Kreislaufproblemen
Eine Feuerwehrfrau, die unter Atemschutz vorgegangen war, bekam während des Einsatzes Kreislaufprobleme. Die Einsatzleitung forderte einen Rettungswagen an, dessen Besatzung die Atemschutzgeräteträgerin ins Krankenhaus brachte. Nach eingehender Untersuchung wurde die junge Frau bereits am Morgen wieder entlassen.
Das Gebäude sei mit Stromversorgung ausgestattet, sagte ein Polizist an der Einsatzstelle in der Thielebachstraße. Somit sei ein technischer Defekt als Brandursache nicht auszuschließen. Der Schaden belaufe sich auf rund 10.000 Euro. Mit rund 200 bis 300 Euro bezifferte der Beamte den Schaden am Altpapiercontainer. Hier könnte eine brennende Kippe für das Feuer gesorgt haben. Dennoch schließen die Beamten in beiden Fällen auch vorsätzliche Brandstiftung nicht aus. Dass es an zwei Stellen gleichzeitig brennt, bezeichnete der Polizist als "merkwürdig". Wegen akuter Einsturzgefahr sperrte die Polizei in Absprache mit der Feuerwehr die Scheune.
Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen im Thielebach hatte es 2002 schon einmal gebrannt: Damals stand ebenfalls die Scheune in Flammen, Besitzer und Einsatzkräfte retteten damals zahlreiche Tiere aus dem Feuer.
Erst am Samstagmorgen waren die Kameraden aus Arolsen und Helsen im Einsatz:
Lackierofen brennt: Großeinsatz (05.11.2011, mit Fotos)