KORBACH. Nach sintflutartigen Regenfällen ist das Untergeschoss des Parkhauses vollgelaufen. Viele Autos schwammen auf. Gegen Mittag brach ein etwa 40-minütiges Unwetter über die Kreisstadt herein. Innerhalb kurzer Zeit waren viele Straßen unpassierbar, die Kanalisation fasste die Wassermassen nicht mehr. Zwei durch die Korbacher Innenstadt verlaufende Bäche traten über die Ufer, zahlreiche Keller von Wohn- und Geschäftshäusern und auch das Untergeschoss des Museums liefen voll Wasser.
Die Feuerwehren der Kernstadt, aus elf Ortsteilen sowie Einsatzkräfte der Gemeinde Vöhl, außerdem das Technische Hilfswerk und Mitarbeiter des städtischen Bauhofes waren im Einsatz. Die Polizei sicherte durch Überflutung entstandene Gefahrenstellen und leitete einen Teil des Innenstadtverkehrs um.
Heftigste Auswirkungen gab es im Korbacher Parkhaus in der Flechtdorfer Straße, wo das Untergeschoss komplett voll Wasser lief, so dass zahlreiche Fahrzeuge aufschwammen. Dabei stießen sie teilweise schwimmend gegeneinander oder wurden aufeinander geschoben. Insgesamt 39 Autos seien von dem Wassereinbruch betroffen gewesen, heißt es in einer Pressemeldung der Polizei. 28 davon seien in der untersten Ebene des Parkhauses bei einem Pegelstand von 1,50 Metern "im wahrsten Sinne abgesoffen".
Ähnlich erging es sechs Autos in der Arolser Landstraße, die zwischen Heerstraße und einer Bahnüberführung in dem hier etwa einen Meter tiefen Wasser schwammen. In der Flechtdorfer Straße blieben fünf weitere Fahrzeuge in den Fluten stehen - darunter auch ein Streifenwagen, der aber nach kurzer Zeit wieder flott war. An gleicher Stelle schleppte die Polizei mit einem Geländewagen noch zwei Autos aus einem überfluteten Bereich ab.
Bis in den Abend hinein dauerten die Abschlepparbeiten im Parkhaus, nachdem die Helfer die "Ebene 0" leergepumpt hatten. Unklar ist, wieviele Fahrzeuge insgesamt in den braunen Wassermassen geschwommen haben, da laut Polizei etliche weitere Tiefgaragen in der Innenstadt betroffen waren. Feuerwehr und Polizei nahmen innerhalb von knapp zwei Stunden 54 Anrufe aufgrund voll gelaufener Keller entgegen, über 100 Schadensfälle registrierten sie bis 16 Uhr.
Menschen seien glücklicherweise bei dem Unwetter nicht zu Schaden gekommen, berichtete Pressesprecher Jürgen Wilke. Eine zunächst in den Fluten vermutete Person habe sich rechtzeitig retten können. Um sicher zu gehen, dass in den Fahrzeugen keine Menschen waren, mussten die Einsatzkräfte mehrere Autoscheiben einschlagen. Der durch das Unwetter entstandene Sachschaden kann noch nicht beziffert werden.