TWISTE. Mit seinem umsichtigen, mutigen und couragierten Eingreifen hat der Twister Bernd Wilhelmi der im März aufflammende Serie von Brandstiftungen ein Ende gesetzt: Der Auszubildende fasste den Täter in einer Scheune seiner Familie und übergab ihn der Polizei. Am Donnerstag ehrten Mitglieder der Opferorganisation "Weißer Ring" und die Gemeinde Twistetal den 19-Jährigen.
Zwei Großbrände versetzten im März die Bürger von Twiste in Angst und Schrecken. Zwei Scheunen fallen den Flammen zum Opfer, ein Pferd stirbt, mehrere Menschen werden verletzt. Schnell geht im Ort die berechtigte Furcht um, ein Feuerteufel treibt sein Unwesen. Nach den beiden Bränden in der Dunkelheit schlägt der Täter dann am helllichten Tag zu: In der Scheune von Bernd Wilhelmis Familie legt er am Montag, 24. März, Feuer. Die Flammen erfassen auf dem Dachboden leicht brennbares Material, sonst kommt es glücklicherweise aber zu keinem nennenswerten Schaden.
Bernd Wilhelmi, der an diesem Tag gerade zur Mittagspause nach Hause kommt, hört das knisternde Geräusch aus der Scheune, sieht Rauch und schaltet sofort: Er schneidet dem Brandstifter den einzigen Fluchtweg ab, fordert ihn erfolgreich zum Stehenbleiben auf und übergibt den ebenfalls 19-Jährigen der Polizei. Bei der Vernehmung räumt der junge Mann die drei Brandstiftungen ein. Er wird dem Haftrichter vorgeführt, der eine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus anordnet.
"Es ist zwingend nötig, dass ein Feuerteufel rasch gefasst wird - bevor Menschenleben zu beklagen sind", machte am Donnerstag der hessische Vorsitzende der Opferhilfe Weißer Ring, Horst Cerny, bei der Ehrung im Twistetaler Rathaus deutlich. Dies sei bei der Twister Brandserie zum Glück schon nach kurzer Zeit gelungen. Bernd Wilhelmi habe durch Mut und Zivilcourage dafür gesorgt, dass der Ort vor Schlimmerem bewahrt wurde. "Viele können noch gar nicht ermessen, wieviel Leid dem Ort erspart wurde durch das, was Bernd Wilhelmi getan hat", sagte Cerny. "Wir könnten froh sein, wenn es viele Bernd Wilhelmis geben würde".
Der Vorsitzende überreichte dem Auszubildenden im Sitzungssaal des Rathauses eine Urkunde und ein Messer - der 19-Jährige ist Jungjäger. Bürgermeister Stefan Dittmann bezeichnete den Geehrten als Vorzeige-Twistetaler. Auch der Rathauschef lobte Zivilcourage, Weitsicht und Mut des jungen Mannes, der eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert. "Wer weiß, was noch passiert wäre", sagte Dittmann vor Wilhelmis Familienangehörigen, Feuerwehrleuten und Vertretern von Polizei und Weißem Ring. Bei seiner Laudation lobte der Bürgermeister aber auch den Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Vor allem die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr hätten Großes geleistet nach den Bränden. Es habe sich gezeigt, dass der freiwillig aufgestellte Brandschutz "alternativlos" sein, sagte Dittmann. Dies gelte es zu unterstützen - nicht nur von Seiten der Gemeinde.
Bernd Wilhelmi selbst gab sich bescheiden: "Ich bin vor allen Dingen froh, dass die Brandserie vorbei ist und die Menschen in Twiste wieder ruhig schlafen können". Erleichtert sei er aber auch darüber, dass das Anwesen seiner Eltern nicht abgebrannt sei. Das, was er an jenem 24. März getan habe, sei für ihn völlig selbstverständlich gewesen.
112-magazin.de berichtete über die drei Fälle:
Großbrand zerstört Bauernhof: Fünf Verletzte, Pferd tot (11.03.2014, mit Video u. Fotos)
Kripo: Neuer Großbrand in Twiste durch Brandstiftung (16.03.2014, mit Video u. Fotos)
Brandstiftung in Twiste: 19-Jähriger gibt Tat vor Kripo zu (24.03.14, mit Video u. Fotos)
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