KASSEL. Nachdem in der Nacht zum Samstag ein Feuer in einem Gebäudekomplex an der Wilhelm-Speck-Straße ausgebrochen war, haben Brandexperten des Hessischen Landeskriminalamtes am Montag die Brandstelle untersucht. In ihrem vorläufigen Ergebnis erklärten sie, dass sich keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung ergeben haben und sie bei der Brandentstehung von einer technischen Ursache ausgehen.
Wie bereits von den Kasseler Ermittler am Wochenende festgestellt, hatte sich das Feuer offensichtlich in der größeren von zwei in dem Gebäudekomplex untergebrachten Buchbindereien entwickelt. Die Flammen griffen dann auf weitere Teile des Gebäudes über, wodurch die zweite Buchbinderei sowie eine ebenfalls im Gebäude befindliche Tischlerei beschädigt gezogen wurden.
Nach Angaben der Kasseler Berufsfeuerwehr, die von der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt wurde, gestaltete sich die Brandbekämpfung sehr schwierig, da das Hallendach einstürzte und die Löscharbeiten nur von außen möglich waren.
Erst nach mehreren Stunden konnten die über 100 eingesetzten Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle bringen. Da weitere Glutnester zu befürchten waren, die das Feuer hätten wieder auflodern lassen können, erfolgten am Samstag noch weitere Kontrollen und Nachlöscharbeiten.
Personen wurden bei dem Brand nicht verletzt. Ein im rückwärtigen Gebäudeteil schlafender Mann wurde durch Klopfen und Rufen von den Einsatzkräften der Feuerwehr geweckt. Er konnte seine Unterkunft mit seinen beiden Hunden noch rechtzeitig verlassen.
Ein benachbartes Wohnhaus wurde vorsorglich evakuiert. Die Kasseler Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude jedoch verhindern, so dass die Bewohner später in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Aufgrund der umfangreichen Löscharbeiten und der nötigen Wasserversorgung aus den Hydranten musste die Fuldatalstraße über Stunden voll gesperrt werden.
Den bei dem Großbrand entstandenen Sachschaden schätzen die Brandermittler des für Brände zuständigen Kommissariats K 11 der Kasseler Kripo auf über zwei Millionen Euro.