KASSEL. Bei einem Wohnungsbrand in der Wilhelmshöher Allee ist eine Frau verstorben.
Am Dienstag, 1. Juli, gegen 14.30 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei zu einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus nahe der Kunoldstraße alarmiert. Bereits auf der Anfahrt konnte der Löschzug der Feuer- und Rettungswache 2 eine starke Rauchentwicklung wahrnehmen. Im vierten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses war in einer Wohnung ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Bewohner standen an den Fenstern, da sie das Gebäude nicht selbstständig über den verrauchten Treppenraum verlassen konnten.
Ein Atemschutztrupp ging umgehend zur Menschenrettung vor. In der Brandwohnung wurde eine Person vermisst. Leider konnte die 73-jährige Bewohnerin der Wohnung nur noch tot geborgen werden. Weitere Trupps unter Atemschutz retteten über die Drehleiter eine weitere Person aus dem Gebäude. Insgesamt arbeiteten sieben Trupps unter Atemschutz bei der Brandbekämpfung und Kontrolle. Die übrigen Bewohner konnten in ihren sicheren Wohnungen verbleiben und wurden später über den entrauchten Treppenraum ins Freie geführt. Weitere Verletzte gab es glücklicherweise nicht.
Die hohen Außentemperaturen sorgten zusätzlich für eine starke Belastung der Einsatzkräfte. Eine Bäckereifiliale im Gebäude stellte ihre Räumlichkeiten für die Bewohner zur Verfügung und versorgte diese sowie die Einsatzkräfte mit Getränken und Verpflegung. Nach Abschluss der Löscharbeiten konnten die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.
Wie die Polizei in einer Folgemeldung mitteilte, haben die Ermittlungen des Kommissariats 11 der Kasseler Kripo bislang keine Hinweise auf Fremdverschulden oder vorsätzliche Brandstiftung ergeben. Die genaue Brandursache ist jedoch weiterhin unklar. Zur Klärung wurde auch das Hessische Landeskriminalamt eingeschaltet. Der entstandene Sachschaden wird nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf etwa 100.000 Euro beziffert. Neben der Brandwohnung im Dachgeschoss wurden auch angrenzende Wohnungen und der Hausflur durch Löschwasser und Ruß beschädigt.
Ein Bewohner des Hauses hatte den Brandgeruch bemerkt und die Rauchentwicklung im Dachgeschoss festgestellt. Er alarmierte umgehend die Feuerwehr und klingelte an allen 24 Wohnungen, sodass sämtliche anwesenden Bewohner, mit Ausnahme der verstorbenen Frau, das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten.
Während des Einsatzes kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Wilhelmshöher Allee. Gegen 17.30 Uhr konnte der Straßen- und Schienenverkehr wieder freigegeben werden.