KASSEL. Gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt des Landkreises und der Stadt Kassel, der faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt, der Abteilung für Gewaltprävention im Hessischen Kultusministerium sowie der Geschäftsstelle „Netzwerk gegen Gewalt“ des Polizeipräsidiums Nordhessen wurde am Donnerstag ein besonderes Projekt initiiert. Im Philipp-Scheidemann-Haus gastierte das interaktive Theaterstück der Kampagne „Trau Dich!“.
Verfolgt wird mit der Veranstaltung das klare Ziel, Kinder zu ermutigen, ihre Grenzen aufzuzeigen und sich bei Grenzverletzungen einer Person anzuvertrauen. Mit zwei Aufführungen begeisterten Schauspielerinnen und Schauspieler des Schultheater-Studios Frankfurt die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen aus Stadt und Landkreis Kassel.
In knapp 60 Minuten brachten die Darsteller die Zuschauer dazu, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und offen über Tabuthemen zu sprechen. Dabei wurde den Kindern vermittelt: Es ist absolut in Ordnung, „Nein“ zu sagen. Zentrale Botschaften wie „Nein, ich möchte nicht von dir angefasst und geküsst werden“ oder „Ja, mir geht es gerade schlecht – ich brauche Hilfe“ prägten die Aufführung.
An verschiedene Themen führten die Schauspieler in den einzelnen Szenen heran. Dabei wurden die anwesenden 450 Schülerinnen und Schüler immer wieder aktiv in das Theaterstück einbezogen. Abgerundet wurde die Vorführung schließlich durch die Vorstellung der Ansprechpartner regionaler Beratungsstellen, welche die Kinder ermutigten, sich bei Bedarf Hilfe zu suchen. Positive Rückmeldungen der Zuschauer wie „Ich weiß jetzt, wen ich ansprechen darf“ oder „Das war ein cooles Theaterstück“ bestätigten den Erfolg.
Über „Trau Dich!“
Bei „Trau Dich!“ handelt es sich um eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Schüler über Kinderrechte und den Umgang mit Grenzüberschreitungen informiert. Aufgezeigt werden durch das Theaterstück Möglichkeiten, über Gefühle und Grenzverletzungen zu sprechen. Dies soll Kinder besser vor (sexuellen) Übergriffen schützen und sie motivieren, sich im Ernstfall an eine Vertrauensperson zu wenden.
Eindrucksvoll zeigt die BZgA-Initiative die gelungene Zusammenarbeit der Netzwerkpartner im Bereich der gesamtgesellschaftlichen Gewaltprävention. Langfristig und nachhaltig kann die Thematik in der Schule durch die regelmäßige Umsetzung, die Einbindung regionaler Fachstellen sowie die Einbeziehung von Eltern und Lehrkräften bearbeitet werden.
Unerlässlich sind eine solch vernetzte Zusammenarbeit, intensive Präventionsarbeit und ein gut ausgebautes Hilfesystem, wenn es darum geht, Kinder zu ermutigen, ihre Grenzen wahrzunehmen. Nicht zuletzt kann es dadurch auch gelingen, Täter zu ermitteln und einer gerechten Strafe zuzuführen. (ots/r)
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