WINTERBERG. Bei einem entsetzlichen Verkehrsunfall auf der B 480 zwischen der Ruhrquelle und Niedersfeld ist am späten Samstagnachmittag ein 63-jähriger Motorradfahrer aus Werl ums Leben gekommen. Der Mann war mit einem entgegenkommenden Linienbus frontal kollidiert und hatte keine Chance. Er starb noch am Unfallort. Ein alarmierter Rettungshubschrauber brauchte seinen Einsatz nicht mehr fortzuführen.
Der Mann war in einer Gruppe Motorradfahrer aus dem Kreis Soest von der Ruhrquelle in Richtung Niedersfeld unterwegs. Die anderen Teilnehmer der Gruppe sind vorweg gefahren, plötzlich sei der 63-jährige nicht mehr am Ende der Gruppe gewesen, so erklärte es die Polizei vor Ort. Als seine Begleiter schließlich umgedreht waren, kamen sie zur Unfallstelle. Aus bislang ungeklärter Ursache war ihr Freund nach links auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem Linienbus kollidiert, der mit achtzehn Fahrgästen besetzt war. Der Motorradfahrer war in die Windschutzscheibe des Busses geprallt. Der Winterberger Notarzt konnte leider nur noch den Tod des Mannes vor Ort feststellen.
Da der Busfahrer seinen Fahrerbereich nach dem Aufprall nicht mehr selbstständig verlassen konnte, wurde die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert. Letztlich war dies aber glücklicherweise nicht der Fall und der unter Schock stehende Busfahrer konnte sein Fahrzeug mit Hilfe der Feuerwehrkameraden verlassen. Die Kameraden des Löschzuges Niedersfeld, die neben dem Löschzug Winterberg ebenfalls alarmiert worden waren, kümmerten sich um die unverletzt gebliebenen Fahrgäste. Diese wurden in einen zufällig im Stau stehenden Bus untergebracht, der sie dann über Ausweichstrecken zum Bahnhof nach Winterberg fuhr. Um die Fahrgäste bei Bedarf seelsorgerisch zu betreuen, wurden sie im Bus von Feuerwehrleuten und Notfallseelsorgern begleitet. Die Kameraden des Winterberger Löschzuges kümmerten sich bis zum Eintreffen der Notfallseelsorger um die hinterbliebenen Freunde und Angehörigen des Verunglückten. Außerdem streuten die Kameraden auslaufende Kraftstoffe ab und stellten einen Sichtschutz auf, wie Einsatzleiter Patrick Wahle erklärte. Insgesamt waren 41 Kräfte der Feuerwehren aus Winterberg und Niedersfeld im Einsatz.
Da es sich um einen tödlichen Verkehrsunfall handelte, kam zur Beweissicherung zusätzlich zur zuständigen Polizei aus Brilon und Winterberg noch ein spezielles Unfallaufnahmeteam der Polizei NRW zum Einsatz. In mehreren Behörden in NRW werden solche speziellen „VU-Teams“ vorgehalten, die mit spezieller Technik und geschulten Beamten landesweit zum Einsatz kommen, wenn bei einem Verkehrsunfall ein Mensch ums Leben gekommen ist.
Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergung blieb die B480 lange Zeit voll gesperrt. Bus und Motorrad wurden bei dem Unfall total zerstört.
Anmerkung: Gerade schwere Verkehrsunfälle, insbesondere mit tödlichem Ausgang, sind hier teilweise erst Stunden nach dem Unfallereignis zu sehen. Dies ist von uns ausdrücklich gewollt, um der Polizei die Möglichkeit zu geben, alle Hinterbliebenen angemessen über den schlimmen Anlass zu informieren. Es darf nicht sein, dass Angehörige über Texte und Fotos in den Medien von einem Ereignis erfahren, weil die Polizei noch nicht die Möglichkeit hatte, eine Benachrichtigung durchzuführen.
Zudem sind bei einem Unglück dieser Tragweite immer sehr sensible und aufwändige Recherchen erforderlich. Auch hier möchten wir den Einsatzkräften gerne die Möglichkeit geben, relevante Fragen in Ruhe und ohne Hektik beantworten zu können. Dieses Vorgehen bedingt, dass es etwas dauern kann, bis Text und Fotos eines Einsatzes dann für alle Leser zur Verfügung stehen.