Feuerwehr Bad Berleburg rettet jungen Fußballer vom Garagendach

Montag, 20. November 2023 09:53 geschrieben von  Matthias Böhl
Die Feuerwehrleute aus Bad Berleburg freuen sich, dass sie Noah aus seiner hilflosen Lage retten konnten. Die Feuerwehrleute aus Bad Berleburg freuen sich, dass sie Noah aus seiner hilflosen Lage retten konnten. Fotos: Matthias Böhl, 112-Magazin

BAD BERLEBURG. Jens Schmitt, Thorsten Dörr und Jens Hof strahlen. Die drei haben gerade gemeinsam mit ihren Kameraden einem Kind geholfen. Noah, elf Jahre alt, hatte große Angst. Er zittert noch am ganzen Körper. Jens Schmitt, der Leiter der Feuerwehr Bad Berleburg, kurz nach der Rettungsaktion aber auch noch. „Ich habe die ganze Zeit mit ihm gesprochen. Dass wir doch wieder hier runter müssen, dass es richtig kalt ist hier. Aber es war absolut nichts zu machen. Er traute sich nicht mehr“, erklärt ein sichtlich erleichterter Jens Schmitt.

Noah hatte zuvor mit dem Fußball gespielt, hinter der Wohnung, in der er mit seinen drei Geschwistern und seiner Mutter lebt. Es war schon dunkel am Donnerstagabend, und plötzlich war der Fußball auf dem Garagendach des Vermieters gelandet.

Noah wusste, dass sich in der Garage eine Leiter befindet. Die hatte der elfjährige schnell geholt und angelegt und war hinauf auf das Garagendach gestiegen, um seinen Ball zurück zu holen. „Dann habe ich mich aber nicht mehr getraut über die Leiter zurück zu gehen“, schildert der Junge. Ganz verängstigt hat er sich in die letzte Ecke des Daches gesetzt und sich keinen Meter mehr vor und zurück getraut.

Feuerwehr muss helfen

Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr angefordert und die Kameraden des Löschzuges 1 aus Bad Berleburg machten sich mit dem HLF auf den Weg, um Noah zu helfen. Vor Ort angekommen, machten sich Jens Schmitt und Thorsten Dörr, beide haben ebenfalls Kinder, - die einen noch etwas kleiner, die anderen schon etwas größer – sofort auf den Weg zu Noah aufs Dach. Doch auch mit viel gutem Zureden traute sich der Junge nicht mehr, über die Leiter zurück zu gehen. Rund zwanzig Minuten lang waren Jens und Thorsten auf dem Dach bei Noah und ließen ihn nicht allein. Schließlich entschieden die Kameraden vor Ort, zur Unterstützung die Drehleiter anzufordern, und Noah damit vom Dach zu holen und aus seiner bedrohlichen Situation zu retten.

Kurzerhand musste der Verkehr unterm Höllscheid angehalten werden und die Drehleiter wurde rückwärts auf einen Parkplatz manövriert. Michael Grabow, Stefan Scholz, Frank Dickel, Marek Kautz, Jens Hof und Daniel Althaus waren nun allesamt damit beschäftigt, Noah aus der Notlage zu helfen und die Drehleiter wurde in Stellung gebracht und der Korb zur Rettung vorbereitet. Währenddessen wichen Thorsten Dörr und Jens Schmitt nicht von Noahs Seite, hielten seine Hand und redeten dem Jungen gut zu. Von unten beobachteten Noahs Mutter und zwei kleinere Geschwister das Geschehen. Aufregend für alle.

Rettung mit der Drehleiter - und besondere Einladung des Feuerwehrchefs

Schließlich war der Korb der Drehleiter in Position gebracht und Noah konnte – begleitet von Jens Schmitt und Thorsten Dörr zum Korb gebracht werden, der direkt an der Garage anlehnte. Im Korb wartete schon Jens Hof, um die drei nun sicher zu Boden zu fahren. In wenigen Minuten hatte Noah wieder sicheren Boden unter den Füßen und seine Mutter und die Geschwister warteten bereits auf ihn. Ein Erinnerungsfoto mit seinen glücklichen Rettern im Korb der Drehleiter durfte natürlich nicht fehlen. Und zum Schluss gab es vom Feuerwehrchef Jens Schmitt noch eine ganz besondere Einladung: „Ruft uns einfach an, und wenn Ihr Lust habt, dann kommt Ihr zu uns ins Feuerwehrhaus und wir schauen Feuerwehrautos an und eine Runde fahren können wir dann auch“, wandte sich Jens an die glückliche Familie. Und vielleicht bekommen Noah und seine Geschwister dabei ja auch Lust auf die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr und können künftig selbst Kinder von Dächern retten.

Wie kam eigentlich der Fußball nach unten? Den hatte Noah direkt bei seiner Ankunft auf dem Garagendach noch schnell runter geworfen, bevor nichts mehr ging.

Neustes 112-Video

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