WINTERBERG. Das lange und sonnige Pfingstwochenende brachte für die Feuerwehr Winterberg einige Einsätze mit sich.
Zunächst entdeckte ein Lokführer bei der Vorbeifahrt seines Zuges eine Rauchentwicklung auf einem angrenzenden Firmengelände. Die alarmierte Einheit aus Silbach fand in dem Bereich einen noch rauchenden Aschehaufen vor. Die Einheit Siedlinghausen wurde anschließend zu einer unklaren Rauchentwicklung im Bereich des Bergsees alarmiert. Vor Ort wurden kleinere Glutnester im Bereich einer Böschung entdeckt, die schnell abgelöscht werden konnten. Während ihres Tages der offenen Tür wurde die Einheit Winterberg ebenfalls zu einer unklaren Rauchentwicklung gerufen. Nach Auffinden der mutmaßlichen Einsatzstelle konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden, da es sich um Rauch von einem Grill handelte. Weiterhin rückte die Einheit Niedersfeld zu einer Kleintierrettung an den Hillebachsee aus.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es jedoch zu einem größeren Einsatz in der Winterberger Kernstadt. Gegen 0.30 Uhr wurde der Feuerwehrleitstelle ein Dachstuhlbrand gemeldet. Diese alarmierte daraufhin die Einheiten aus Winterberg und Elkeringhausen sowie den Rettungsdienst. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren bereits offene Flammen im Bereich des Dachstuhls zu beobachten. Auch ergaben die ersten Erkundungen, dass sich noch Personen in dem Einfamilienhaus befanden. Der Einsatzleiter entschied daraufhin, die Alarmierung auf "Brandeinsatz mit Menschenleben in Gefahr" zu erhöhen. Damit wurden auch die Einheiten aus Altastenberg, Niedersfeld, Züschen sowie Grönebach alarmiert. Drei Hausbewohner sowie ein Hund konnten von den Einsatzkräften sicher aus dem Gebäude geführt werden. Alle betroffenen Personen wurden dem Rettungsdienst zur weiteren Kontrolle übergeben. Aus bisher unbekannten Gründen war im Außenbereich des Gebäudes ein Feuer ausgebrochen, welches über die Außenfassade auf den Dachstuhl übergriffen hatte. Die in Vollbrand stehenden Gebäudeteile wurden mit drei Strahlrohren abgelöscht. Im Bereich des Dachstuhls fanden die Löschmaßnahmen über die Winterberger Drehleiter statt. Nachdem das Feuer soweit unter Kontrolle war, fanden umfangreiche Nachlöscharbeiten statt, bei dem Teile der Fassade und des Daches geöffnet werden mussten.
Bei der Suche nach Wärmequellen unter dem Dach konnte die Drohne der Feuerwehr Winterberg wesentlich unterstützen. Mittels der eingebauten Wärmebildkamera konnten die Bereiche schnell gefunden und zielgerichtet geöffnet und abgelöscht werden. Ein Übergreifen der Flammen auf den Innenbereich des Gebäudes konnte verhindert werden. Zum Eigenschutz der eingesetzten Einsatzkräfte wurde im weiteren Verlauf ein RTW des DRK Meschede nachgefordert. Ebenso wurde der Abrollbehälter Atemschutz vom Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede zum Austausch von Schlauch- und Atemschutzmaterial sowie Einsatzkleidung angefordert.
Zwei Einsatzkräfte klagten nach dem Einsatz über ein allgemeines Unwohlsein. Beide Kameraden wurden sicherheitshalber zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, welches sie aber bereits am nächsten Tag wieder verlassen konnten. Nach rund drei Stunden konnte die Einsatzstelle wieder an den Besitzer übergeben werden. Gegen 5 Uhr wurde das Gebäude, insbesondere im Bereich des Dachstuhls, zur Sicherheit nochmals von der Feuerwehr über die Drehleiter kontrolliert. Es konnten jedoch keine Glutstellen mehr festgestellt werden, so dass der Einsatz gegen 5.35 Uhr endgültig abgeschlossen werden konnte. Insgesamt befanden sich rund 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Polizei und Energieversorger vor Ort. Über die Brandursache und Schadenshöhe liegen der Feuerwehr Winterberg keine Informationen vor.
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