BAD BERLEBURG. Dicke Rauchschwaden quollen heute aus einem unbewohnten Haus in der Bad Berleburger Schulstraße. Gleich mehrere Anrufer setzten über Notruf 112 einen Hilferuf bei der Kreisleitstelle in Siegen ab. Die Disponenten alarmierten daraufhin Feuerwehr und Rettungsdienst. Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war eine starke Verrauchung im Gebäude zu erkennen. Der ehemalige Wohnkomplex gehörte zu einem großen Gebäudekomplex, in dem früher ein Supermarkt, eine Spielhalle, ein Fotoladen, eine Pizzeria, sowie private Wohnungen mit einem großen Parkhaus untergebracht waren. All diese Einrichtungen werden seit Jahren nicht mehr genutzt und immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Einsätzen von Polizei und Feuerwehr in diesem Gebäudekomplex.
Am Dienstagnachmittag mussten die Feuerwehren sich unter schwerem Atemschutz Zugang zum Brandherd verschaffen. Mit der Drehleiter und zu Fuß machten sich die Feuerwehrleute auf den Weg zu dem verwinkelten Haus. Besonders heikel wurde die Situation, als es plötzlich von einer Gruppe Kinder hieß, dass noch zwei spielende Kinder im Gebäude vermisst werden. Die Feuerwehrkameraden durchsuchten die Wohnung mit schwerem Atemschutz nach den beiden Kindern, parallel dazu wurden ein zweiter Rettungswagen und der Bad Berleburger Notarzt an die Einsatzstelle beordert. Kurze Zeit später konnte glücklicherweise wieder Entwarnung gegeben werden, da die Polizei die Kinder auf einem nahe gelegenen Parkplatz unversehrt antreffen konnte. Nach einer kurzen Inaugenscheinnahme durch die Notärztin konnten die Kinder vor Ort verbleiben und sowohl das Notarzteinsatzfahrzeug aus Bad Berleburg, als auch die beiden Rettungswagen aus Erndtebrück und Bad Berleburg wieder abrücken. Vor Ort blieb der ehrenamtliche Rettungswagen des DRK Bad Laasphe, um die Atemschutzgeräteträger und die übrigen Feuerwehrleute bei Bedarf medizinisch zu versorgen. Dies wurde zum Glück nicht nötig.
Als die Kinder gefunden waren, hatten die Feuerwehrkameraden des Löschzuges 1 der Bad Berleburger Kernstadtwehr und ihre Kameraden aus Schüllar-Wemlighausen und Berghausen den Brand schnell unter Kontrolle und gelöscht. Als Brandherd, so Einsatzleiter Klaus Langenberg, komme ein Bett oder Sofa in der Wohnung in Betracht. Da es auch im Dachbereich zu einer starken Verrauchung gekommen war, öffneten die Kameraden das Hausdach an einigen Stellen, um es auf übergegriffenes Feuer zu kontrollieren. Zum Glück hatte sich aber nur der Brandrauch durch die engen Ritze ausgebreitet. Nach rund einer Stunde konnte der Einsatz beendet werden. Für diesen Zeitraum war die Schulstraße komplett gesperrt.
Da die Wohnungen nicht mehr genutzt werden, liegt der Verdacht einer Brandstiftung nahe. Die Polizei hat die Ermittlungen hierzu aufgenommen.