RAUMLAND. Nur zwei Tage nach dem erfolgreichen Einsatz der Feuerwehr im Bad Berleburger Ortsteil Raumland, in dem die Kameraden eine Scheune retten konnten, mussten die Feuerwehrleute in der Nacht zu heute erneut in die Raumländer Straße zur selben Scheune ausrücken. Diesmal stand „Feuer5“ im Melder, der die Einsatzkräfte um 01:19 Uhr alarmierte. Diesmal war der Dachstuhl beim Eintreffen bereits durchgebrannt und die Flammen schlugen aus der Giebelseite aus dem Dach, sowie aus einem Stall in der Scheune.
Die Besitzer der Scheune und die ersten Feuerwehrleute aus Raumland und Berghausen haben den Rindern und Kälbern die unter anderem in der Scheune untergebracht waren, das Leben gerettet und sie bei brennendem Dachstuhl noch ins Frei gebracht. Hinter der Scheune richteten sie auf einer Wiese im Anschluss an die Rettung der Tiere ein beheflsmäßiges Gatter ein. Löschwasser wurde auch in einen Trog für die gestressten Tiere gespritzt.
Die Löschangriffe begannen unterdessen auf Hochtouren: Wie am Montag wieder von der Drehleiter aus und von innen und außen. Diesmal war die Ausgangssituation aber eine andere: „Die Innenangriffe mussten wir wegen Einsturzgefahr bald beenden“, erklärte Einsatzleiter Matthias Limper. Die Flammen schlugen den Kameraden aus der Scheunentür entgegen. Schemenhaft war ein in Brand stehender Schlepper zu erkennen.
Nachdem die Polizei am Montag eine Brandstiftung als Ursache für den Brand ermitteln konnte, liegt dieser schlimme Verdacht nun erneut nahe. Die Kriminalpolizei wird dazu im schwer beschädigten Gebäude die Ermittlungen aufnehmen. Ein ungutes Gefühl machte sich bei den Einsatzkräften und einigen Dorfbewohnern vor Ort breit. Da am Montag auch in einer zweiten Scheune eine Brandstelle entdeckt worden war, die bereits von selbst erloschen war, wurde auch in der Nacht die zweite Scheune vorsichtshalbar kontrolliert.
Von der Drehleiter aus wurde das Dach an weiteren Stellen mit Einreißhaken geöffnet, um effektiv an die Glutnester heran zu kommen. Dabei machte sich auch die Möglichkeit bezahlt, den Leiterkorb abknicken zu können, denn so konnten die Kameraden, ohne das Fahrzeug neu positionieren zu müssen, auch auf der anderen Seite des Daches den Löschangriff durchführen.
Die Wasserentnahme, so Matthias Limper, führten die rund 80 Kameraden über Hydranten und die nahe gelegene Eder durch. Im Anschluss an die eigentlichen Löscharbeiten wurde der gesamte obere Bereich der Scheune großzügig mit einem Schaumteppich von der Drehleiter aus versorgt.
Im Einsatz vor Ort waren die Feuerwehren aus Raumland, Berghausen, Arfeld, Dotzlar, Schwarzenau und Bad Berleburg. Aufgrund der Meldung „Feuer 5“ kam auch der ELW 2, der in Arfeld stationiert ist, zum Einsatz.
Eine Frau, die zur betroffenen Familie gehört, musste kurzfristig vom Rettungsdienst betreut werden, konnte aber wieder entlassen werden. Glücklicherweise wurde niemand bei dem Brand verletzt.
Die Scheune, die die Feuerwehr am Montag noch retten konnte, ist nun einsturzgefährdet und schwer beschädigt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden.