GELLINGHAUSEN. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der L776 zwischen Bad Fredeburg und Bödefeld sind am Freitagmittag zwei Fahrer in einem Kleintransporter und einem Lkw eingeklemmt worden. Wenige Minuten nach dem Unfall ist eine dramatische Rettungsaktion angelaufen. Der Lkw Fahrer überlebte den Unfall nicht.
Gegen 13:20 Uhr waren die Einsatzkräfte auf die L776 oberhalb der Ortslage Gellinghausen kurz vor den Abzweig Osterwald gerufen worden. Die Feuerwehren aus Oberhenneborn, Bödefeld und Bad Fredeburg kamen ebenso zum Einsatz, wie der Rettungsdienst des Hochsauerlandkreises und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge.
Den ersteintreffenden Einsatzkräften bot sich ein schlimmes Bild: Der Kleintransporter eines Paketdienstes und der 7,5 Tonner Lkw einer Spedition aus dem Ruhrgebiet waren frontal zusammengestoßen und massivst beschädigt worden. Beide Fahrer erlitten schwerste Verletzungen und wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.
Die freiwilligen Feuerwehrleute begannen parallel mit mehreren Rettungssätzen und in enger Absprache mit Rettungsdienst und Notarzt, die Verletzten aus ihren Fahrzeugen zu schneiden.
Parallel dazu wurden zwei Rettungshubschrauber zur Einsatzstelle angefordert. Sowohl Christoph 8 aus Lünen, als auch Christoph 25 aus Siegen machten sich auf den Weg zur Unfallstelle. Dabei bereitete das Wetter den Luftrettungscrews Probleme: Während Christoph 25 einen Weg zur Unfallstelle fand und in einer nahe gelegenen Wiese landete, musste Christoph 8 den Einsatz aus Wettergründen abbrechen. Auch weitere Hubschrauber sagten den Einsatz aus Wettergründen ab.
Nach der Befreiung wurde der Fahrer des 7,5 Tonners vor Ort durch die Einsatzkräfte reanimiert. Seine Verletzungen waren aber so schwerwiegend, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Der Fahrer des Paketwagens war unterdessen immer noch in seinem völlig zerstörten Transporter eingeklemmt. Er konnte später ebenfalls aus dem Fahrzeug befreit werden und wurde über das Heck gerettet. Der Mann erlitt ebenfalls schwerste Verletzungen. Nach einer Erstversorgung vor Ort sollte er mit dem Rettungshubschrauber in eine Siegener Klinik geflogen werden. Unterwegs musste der Hubschrauber aus Wettergründen allerdings eine Sicherheitslandung durchführen. Da der Zustand des Patienten sich immer weiter verschlechterte, landeten die Luftretter am Mescheder Krankenhaus, wo der Verletzte dann notoperiert wurde. Auch für ihn besteht Lebensgefahr.
Zur Unfallaufnahme nach Gellinghausen kam ein Unfallaufnahmeteam der Dortmunder Polizei. Seit einigen Monaten ist in einem Landeserlass geregelt, dass dieses spezielle Unfallaufnahmeteam in NRW immer dann zum Einsatz kommt, wenn Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren haben.
Die L776 blieb für die Ermittlungen des genauen Unfallherganges bis in die Abendstunden voll gesperrt.
Die Einsatzkräfte, die sich diesen massiven Eindrücken aussetzen mussten, hatten im Anschluss an den Einsatz Gelegenheit, mit Vertretern des PSU-Teams HSK ein Gespräch zu führen. Diese ehrenamtlichen Helfer sind speziell für die Betreuung traumatisierter Menschen nach schwerwiegenden Einsätzen geschult und zumeist selbst Einsatzkräfte, die aber am akutellen Einsatz nicht direkt beteiligt waren.
Wie die Polizei vor Ort mitteilte, sieht es nach den ersten Ermittlungen aus, dass der Fahrer des Paketwagens, der in Richtung Bad Fredeburg unterwegs war, auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit dem entgegenkommenden Lkw kollidiert ist. Warum der Paketwagen auf die Gegenfahrbahn geraten ist, muss nun im Detail geklärt werden. Nach ersten Erkenntnissen könnte dies an der Schneeglätte und möglicherweise nicht angepasster Geschwindigkeit gelegen haben.