MEDEBACH/HILLERSHAUSEN. Zu einem Unfall mit vermeintlich eingeklemmter Person sind Feuerwehr und Rettungsdienst ausgerückt. Beim Eintreffen der Rettungskräfte an der Unfallstelle auf der Landesstraße 617 zwischen Medebach und Hillershausen war der verunglückte Audi A3 allerdings leer. Den Spuren zufolge war der Fahrer mit seinem Wagen aus Richtung Medebach kommend kurz hinter dem Abzweig nach Oberschledorn nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich im Graben überschlagen. Völlig demoliert blieb der Wagen am Rande eines Kornfelds zunächst auf dem Dach liegen.
Ein Polizist an der Unfallstelle sagte gegenüber 112-magazin.de, vermutlich habe ein Reh die Fahrbahn überquert. Diesem sei der Fahrer gegen 19.15 Uhr ausgewichen und habe die Kontrolle über den Audi verloren. Ersten Ermittlungen zufolge habe sich der aus Medebach stammende und in Hillershausen wohnende 46 Jahre alte Fahrer nach dem Unfall von einem Zeugen nach Hause fahren lassen. Dort traf die Polizeistreife den Mann später an - und fand auch den Grund dafür heraus, dass sich der Fahrer aus dem Staub gemacht hatte: Er stand deutlich unter Alkoholeinfluss, wie ein Beamter der Polizeileitstelle in Meschede auf Anfrage von 112-magazin.de bestätigte.
Weil ein anderer Zeuge sich nicht sicher gewesen sei, ob im verunglückten Wagen noch ein Insasse eingeklemmt war, alarmierte die Rettungsleitstelle die Medebacher Feuerwehr ebenso wie Rettungswagen und Notarzt. Die Besatzung des Rettungswagens rückte aber wenig später unverrichteter Dinge wieder ab. Die Kameraden der Medebacher Feuerwehr, die zeitgliech auch zu einer Personensuche in Medebach eingesetzt waren, streuten ausgelaufene Betriebsstoffe ab und sicherten die Unfallstelle bis zur Bergung des Wagens ab.
Der Schaden am Audi A3 beläuft sich den Angaben zufolge auf 20.000 Euro. Den Führerschein des Fahrers zogen die Beamten ein und ordneten eine Blutentnahme an. Der 46-Jährige muss sich demnächst vor Gericht wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verantworten - nicht aber wegen einer Unfallflucht, wie es am Montagmorgen hieß. Eine Strafanzeige wegen Verkehrsunfallflucht komme nur dann in Frage, wenn Fremschaden entstehe. Dies sei am Sonntagabend aber nicht der Fall gewesen, weil kein anderes Fahrzeug beteiligt war.
Suche nach vermisstem 71-Jährigen bislang erfolglos
Zu der laufenden Personensuche in Medebach erklärte der Polizeisprecher, man suche einen seit Freitagabend vermissten 71-jährigen Medebacher. Die Suchaktion am Sonntagabend, an der auch ein Helikopter und eine Rettungshundestaffel beteiligt waren, habe nicht zum Erfolg geführt. Der Rentner habe sich möglicherweise mit einem Fahrrad von zu Hause entfernt. Die Hintergründe des Verschwindens seien unklar.