Gemünden: Ersthelfer in den Startlöchern

Dienstag, 27. November 2012 17:01 geschrieben von  Migration

GEMÜNDEN. Um bei einem Notfall die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt sinnvoll und fachgerecht zu überbrücken, lassen sich mehrere Feuerwehrleute in Gemünden und den Stadtteilen derzeit zu qualifizierten Ersthelfern ausbilden. Für ihre künftige Arbeit hat der VdK-Ortsverband einen Notfallrucksack mit entsprechender Ausrüstung gespendet.

Vor allem in ländlichen Gemeinden hat sich das System der Ersthelfer, Helfer vor Ort oder First Responder bewährt: Vor allem Feuerwehrleute, die sich zu Sanitätern ausbilden lassen, eilen bei einem Notfall auf Anforderung der Leitstelle mit ihrem Privatwagen auf direktem Wege zum Patienten - und leisten dort eine mitunter lebensrettende Erstversorgung bis zum Eintreffen des alarmierten Notarztes und des Rettungswagens. Neben der Ausbildung, die in Gemünden derzeit bereits in Kooperation mit dem DRK und unter Federführung von Rettungsassistent Sören Strietzel läuft, ist die entsprechende Ausrüstung notwendig: Sogenannte Notfallrucksäcke enthalten unter anderem Verbandsmaterial, Beatmungshilfen und -beutel sowie einen Stiffneck zum Fixieren der Halswirbelsäule.

Derzeit sind es zwölf Feuerwehrangehörige aus Gemünden, Schiffelbach, Sehlen und Grüsen, die sich zu Sanitätern für den ehrenamtlichen Einsatz als Ersthelfer ausbilden lassen. Ziel ist es nach den Worten von Wehrführer Thomas Weber, dass jeder dieser Ersthelfer über einen eigenen Notfallrucksack verfügt, "damit im Ernstfall keine wertvolle Zeit verloren geht und jeder der Helfer sofort zum Patienten eilen kann". Den ersten der aktuell bereits sieben vorhandenen Rucksäcke spendete der Gemündener VdK-Ortsverband an den eigens gegründeten Ersthelfer-Verein.

Dankeschön an die Bevölkerung
Der VdK, vertreten durch Vorsitzenden Horst Trümner und seine Vorstandskollegin Gudrun Bornmann, wollte mit der Anschaffung nicht nur ein Zeichen setzen und andere Spender motivieren, sondern auch Dank sagen: Man habe bei der Durchführung der Kreisaltentage "wunderbare Unterstützung" aus der Bevölkerung erfahren. Nur so sei es möglich gewesen, einen guten Erlös zu erzielen. Und aus diesem Ertrag habe man unter anderem einen Notfallrucksack angeschafft. "So geben wir ein Dankeschön an die Gemündener Bevölkerung zurück". Dem Beispiel des VdK folgte bereits die Sparkasse, die zwei weitere Rucksäcke anschaffte. Vier der je 300 euro teuren Taschen seien mit verschiedenen Spenden gekauft worden, erklärte Wehrführer Weber.

Bürgermeister Frank Gleim sagte bei der symbolischen Übergabe am Freitagabend, er sei sehr froh darüber, dass sich so viele Menschen gefunden hätten, die "ehrenamtlich einen wertvollen Dienst für unsere Bürger leisten". Der Rathauschef dankte auch dem VdK und weiteren Spendern für die Bereitstellung sowie den Vereinsmitgliedern, die durch ihre Beiträge ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisteten. "Wir hoffen darauf, dass es ein Selbstläufer wird", sagte der Bürgermeister.

Stadtbrandinspektor Wilfried Golde hob hervor, dass derzeit sämtliche Aktive der Ersthelfer aus den Einsatzabteilungen der Feuerwehren stammen. Er sei froh, dass der Startschuss für das System nach gut anderthalbjähriger Vorbereitung nun bevorstehe. Nach Auskunft von Ausbilder und Rettungsassistent Sören Strietzel seien die Ersthelfer vermutlich im ersten Quartal 2013 einsatzbereit. Wenn sich noch Aktive in Ellnrode, Herbelhausen und Lehnhausen finden, ist das gesamte Stadtgebiet abgedeckt. Die Alarmierung der Helfer erfolgt über die Meldeempfänger der Feuerwehr beziehungsweise per Mobiltelefon.


Link:
Erst-Helfer-System Gemünden

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 28. November 2012 00:35

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