HERZHAUSEN. Ein 18 Jahre alter Motorradfahrer aus Bergisch Gladbach ist am späten Samstagnachmittag so schwer verunglückt, dass ihn die Besatzung eines Rettungshubschraubers in eine Kasseler Klinik fliegen musste. Der Unfall passierte nur wenige Meter entfernt von der Stelle, wo viereinhalb Stunden zuvor eine Motorradfahrerin aus Bochum verunglückt war.
Nach Angaben der Korbacher Polizei war der 18-Jährige am Samstag gegen 17.15 Uhr auf der Landesstraße 3084 aus Richtung Vöhl kommend in Richtung Herzhausen unterwegs. Auf der kurvigen, abschüssigen Passage wenige hundert Meter hinter dem Abzweig nach Marienhagen verlor der junge Mann in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über seine Maschine vom Typ Honda. Das Motorrad kam nach rechts von der Straße ab, riss ein Schild um und blieb schließlich einige Meter weiter im Graben liegen. Bei dem Unfall zog sich der 18-Jährige schwere Verletzungen unter anderem am Kopf und an einem Bein zu.
Direkte Zeugen für den Unfall gibt es nicht. Der junge Mann war in einer Gruppe von mehreren Motorradfahrern unterwegs, zur Unfallzeit sahen die nachfolgenden Fahrer ihren Begleiter aber nicht. Mehrere Ersthelfer kümmerten sich um den Schwerverletzten und verständigten die Rettungskräfte. Die Korbacher Notärztin rückte zur Unfallstelle aus, ebenso die Besatzung eines Rettungswagens und die Vöhler "Helfer vor Ort" des Roten Kreuzes. Wegen der Schwere der Verletzungen forderte die Rettungsleitstelle umgehend auch einen Rettungshubschrauber an - weil die Kasseler Maschine Christoph 7 im Einsatz war, übernahmen die Siegener Luftretter des ADAC-Helikopters Christoph 25 den Einsatz. Der Pilot ging auf einem Parkplatz oberhalb der Unfallstelle nieder.
Nach weiterer Erstversorgung im Rettungswagen brachten die Helfer den Verletzten mit dem RTW zum Hubschrauber. Die Besatzung flog den 18-Jährigen schließlich ins Klinikum nach Kassel. Der Verunglückte habe multiple Verletzungen, sagte ein Polizeibeamter an der Unfallstelle gegenüber 112-magazin.de. Lebensgefahr sei daher nicht auszuschließen. Eine Autofahrerin, die zur Unfallstelle hinzukam, erlitt einen Schock und konnte nicht mehr weiterfahren. Angehörige holten die Frau an der Unfallstelle ab und brachten ihren Wagen nach Hause.
Die L 3084 blieb während der Rettungsarbeiten rund eine Stunde voll gesperrt. Zur Unfallursache hieß es, nicht angepasstes Tempo könne eine Rolle gespielt haben. Der Schaden an der Honda CBR 600 beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 1500 Euro.
Erst am Samstagmittag hatte es auf der L 3084 einen schweren Motorradunfall gegeben:
Motorradfahrerin rutscht gegen Leitplanke: Schwer verletzt (17.09.2011)