Zugunfall - 94-Jähriger mit "1000 Schutzengeln"

Donnerstag, 05. Juli 2012 23:15 geschrieben von  Migration

BAD AROLSEN/BILLINGHAUSEN. Wenige Tage nach dem schweren Unfall an einem Bahnübergang bei Westheim ist der Autofahrer aus Bad Arolsen von der Intensiv- auf eine normale Station verlegt worden - an seinem 94. Geburtstag. Das teilte die Schwiegertochter des Verletzten gegenüber 112-magazin.de mit und dankte allen an dem Einsatz beteiligten Rettungskräften.

Ihr Schwiegervater habe bei dem Unfall 1000 Schutzengel gehabt, wie die Angehörige in einer Mail an die Redaktion erklärte. Der mittlerweile 94-Jährige habe bei dem Zusammenstoß mit einem Regionalzug am Sonntagmorgen zwar eine Platzwunde am Kopf und eine schwere Gehirnerschütterung erlitten, aber keinerlei Knochenbrüche oder innere Verletzungen. Das Auto des Bad Arolsers war nach der seitlichen Kollision mit dem Zug herum- und gegen ein Andreaskreuz und eine Leitplanke am Bahnübergang geschleudert worden. Er wurde im Auto eingeklemmt und von Feuerwehrleuten mit hydraulischem Gerät befreit. Weil die Rettungskräfte zunächst innere Verletzungen nicht ausschließen konnten, forderten sie einen Rettungshubschrauber an, mit dem der Senior in eine Bielefelder Klinik geflogen wurde.

"Unvorstellbar, dass jemand das überlebt"
Im Namen des 94-Jährigen dankte dessen Schwiegertochter allen Einsatzkräften - Feuerwehrleuten ebenso wie Rettungsassistenten, Notarzt und Luftrettern. "Mir ist auch sehr daran gelegen, dass der Zugführer die positive Meldung erhält", erklärte die Frau weiter. Beim Anblick der Bilder von dem völlig zerstörten Auto ihres Schwiegervaters sagte sie: "Eigentlich schon unvorstellbar, dass jemand diesen Unfall überlebt". So sollten "alle Gott danken, dass der Unfall so glimpflich verlaufen ist". Die Ärzte im Bielefelder Krankenhaus seien guter Dinge, dass der 94-Jährige schon bald, vielleicht sogar bereits an diesem Wochenende entlassen werden könne.

Unterdessen dauern die Ermittlungen zur Unfallursache an. Wie Stefan Trelle, Polizeisprecher im Hochsauerlandkreis, auf Anfrage von 112-magazin.de mitteilte, hätten Zeugen bestätigt, dass die Halbschranken am Bahnübergang zum Unfallzeitpunkt geschlossen gewesen wären. Warum der Bad Arolser die Schranken umfahren habe, habe noch nicht geklärt werden können, sagte Trelle. "An den Unfall kann mein Schwiegervater sich nicht erinnern", erklärte die Schwiegertochter, "das ist vielleicht auch gut so...".

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 05. Juli 2012 23:59

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