BRAUNAU. Nachdem am Donnerstagnachmittag drei Menschen bei einem Pferdekutschenunfall bei Braunau schwer verletzt wurden, fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland von Landrat Dr. Reinhard Kubat, ein generelles Verbot von Pferdekutschen im Landkreis zu erlassen.
Der Polizei zufolge löste eine defekte Bremse auf einem stark abschüssigen Waldweg den Unfall aus, woraufhin der Kutscher die Kontrolle über das Gespann verlor und die Kutsche in eine Waldböschung hinabstürzte (112-magazin.de berichtete). Ein Mann erlitt schwere Kopfverletzungen, eines der Pferde musste am Unfallort eingeschläfert werden.
"Pferde sind für den Straßenverkehr völlig ungeeignet und die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar, deshalb muss dringend ein Verbot von Pferdekutschen im Straßenverkehr her", erklärt Peter Höffken, Kampagnenleiter bei PETA. Pferde seien Fluchttiere und erschreckten sehr leicht, was im Straßenverkehr rasch zu Unfällen führen könne, bei denen Menschen und Pferde schwer verletzt werden oder gar sterben. Pferden, die Kutschen ziehen, werde zudem jede natürliche Lebensweise abgesprochen.
Bei Hitze, Kälte, Regen und Rutschgefahr müssen die Tiere schwere Kutschen ziehen und seien einer permanenten Unfallgefahr ausgesetzt. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier sei daher ein Verbot von Kutschfahrten, sagte Höffken.
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt, heißt es in einer Pressemitteilung. PETA hat die Pferdekutschenunfälle aus den vergangenen drei Jahren in einer chronologischen Übersicht zusammengetragen (siehe Link unten).
Link:
PETA-Übersicht Kutschenunfälle
112-magazin.de berichtete über den schweren Unfall von Donnerstag:
Kutschunfall bei Braunau: Drei Verletzte, Pferd tot (17.05.2012, mit Video und Fotos)