Die Drückjagdsaison beginnt - nur geprüfte Hunde einsetzen

Dienstag, 15. Oktober 2024 08:28 geschrieben von  Klaus Rohde
Die Drückjagdsaison 2024 hat begonnen. Die Drückjagdsaison 2024 hat begonnen. Symbolbild: 112-magazin.de

WALDECK-FRANKENBERG. Auch in diesem Jahr steht die Drückjagdsaison an - von Ende Oktober bis Januar werden Bewegungsjagden durchgeführt, um die Wildschweinbestände niedrig zu halten. Im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist die Bejagung mit gut ausgebildeten Hunden alternativlos. Jedes Tier, welches gestreckt wird, reduziert außerdem die Gefahr von Wildunfällen auf unseren Straßen.

Geprüfte Jagdhunde

Während die Bediensteten von Hessen-Forst und auch die Domanialverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen, sträuben sich bei manchem Teilnehmer bei vielen privaten Gesellschaftsjagden doch recht häufig die Nackenhaare. Die Zeiten, in denen Hofhund Rex oder Hofhündin Molly in das Treiben geschickt werden, sind vorbei. Der Gesetzgeber verlangt auf Drückjagden gut ausgebildete Jagdhunde, die den Nachweis des Stöberns und des Lautjagens erbringen, bei Nachsuchen auf angeschweißtes Wild den ausgebildeten Schweißhund voraussetzen und bei der Jagd auf Wasserwild den Nachweis, dass der Hund angebleites Wild im Wasser findet und sauber apportiert. Hier wird dem Tierschutz Rechnung getragen. Wer Hunde bei der Jagd einsetzt, die keine Brauchbarkeit besitzen, begeht eine Straftat - es droht eine Geldbuße und der Verlust des Jagdscheins. In der Regel werden bei Bewegungsjagden Deutsche Wachtelhunde, Dackel oder Terrier, sowie Bracken eingesetzt. Sämtliche an der Jagd teilnehmenden Hunde sollten über eine Signal-Schutzweste und ein Ortungsgerät verfügen.

Ab ins Schießkino

Möchte man als Schütze bei Drückjagden erfolgreich sein, setzt das Übung voraus. Dafür gibt es Schießkinos, wo man die Handhabung der Waffe, das Gefühl für den sicheren Schuss und die Treffsicherheit übt. In der Regel sollte vor der Drückjagdsaison viermal ein Schießkino aufgesucht werden. Um den sicheren Schuss anbringen zu können, sollten etwa 150 Schuss auf die Leinwand abgegeben werden. In der Regel merkt der Schütze selbst, wie schlecht die Trefferquote am Anfang und wie gut die Trefferquote nach dem vierten Übungsschießen ist. Schon allein aus ethischen und moralischen Gesichtspunkten ist ein "sauberer Schuss" unabdingbar. Darüber hinaus möchte der Jagdherr das Wild noch verwerten. Daher gilt die Regel: Ein guter Kammerschuss, ein tödlicher Treffer. Um sicherzugehen, dass der Jagdgast ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit der Waffe besitzt, sollte der Jagdleiter die Schießnachweise vor der Jagd überprüfen. Schützen, die keinen Schießnachweis vorlegen können, sind von der Jagd auszuschließen.

 Sicherheit hat Vorrang

Sind die Drückjagdstände vor der Jagd überprüft worden, ist das Schussfeld ausreichend, besteht ein natürlicher Kugelfang, wo befindet der nächste Schütze? Diese Fragen werden bei Hessen-Forst und beim Domanium großgeschrieben. Vorbildlich erhält jeder Schütze vor Jagdbeginn eine Standkarte mit eigenem Standort, die Telefonnummer des Anstellers, den nächsten Rettungspunkt (RP) und die Kontaktdaten der naheliegenden Tierärzte, falls ein Hund von einer Sau geschlagen wurde. Darüber hinaus werden sämtliche Zuwegungen ins Jagdgebiet mit Trassierband gesperrt und mit Warntafeln versehen. Außerdem muss der Schütze Warnkleidung tragen. Ein einfaches rotes Hutband reicht nicht aus. Im Rahmen der Möglichkeiten werden Straßen, die durch das Jagdgebiet verlaufen, gesperrt oder zumindest die Geschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer stark reduziert. Grundsätzlich gilt: Kein Alkoholkonsum vor und während er Jagd.

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 15. Oktober 2024 09:51

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