Luftretter der Bergwacht und Bundespolizeifliegerstaffel trainieren bei Bad Wildungen

Sonntag, 24. März 2024 20:20 geschrieben von  Matthias Böhl
Die Bergwacht Hessen, unter anderem die heimatliche Bereitschaft aus Bad Wildungen trainierte bei Braunau mit ihren Luftrettern und der Bundespolizei. Die Bergwacht Hessen, unter anderem die heimatliche Bereitschaft aus Bad Wildungen trainierte bei Braunau mit ihren Luftrettern und der Bundespolizei. Fotos: Matthias Böhl, 112-Magazin

BAD WILDUNGEN. Am Freitagmorgen wurde es wieder ernst für die Luftretter der Bergwacht Hessen. Um 08:00 Uhr trafen sich die ehrenamtlichen Helfer zum jährlichen Luftrettertraining mit der Bundespolizei Fliegerstaffel Fuldatal in einem Feld am Ortsrand von Braunau. Der Landeplatz an der ehemaligen Jägersburg wurde gegen das Feld bei Braunau getauscht.

Gerd Windhausen von de Bergwacht Bad Wildungen hatte sich für das Training wieder Szenarien überlegt, zu denen die Luftretter im Ernstfall gerufen werden: Im Nationalpark Kellerwald-Edersee sind dies in den allermeisten Fällen medizinische Notfälle in unwegsamem Gelände, meist Wanderwegen. Aber auch zum Absturz von Gleitschirmfliegern, oder zu Hilfe suchenden Patienten auf Aussichtstürmen können die Luftretter der Bergwacht gerufen werden: Überall dort, wo Patienten mit normalen Rettungswagen nicht erreichbar sind. Mit der Rettungswinde des Hubschraubers geht es binnen weniger Minuten: Nachdem die Luftretter ihr Gurtzeug für die Luftrettung angelegt haben, gehen sie mit Bergesack, Evakuierungsdreieck und Notfallrucksack an Bord der Maschinen vom Typ EC 155, die ansonsten in der Mehrzahl für polizeiliche Aufgaben verwendet werden und in der Regel nicht über medizinische Ausrüstung verfügen und auch kein medizinisches Personal mitbringen. Sowohl die Luftretter der Bergwacht, als auch Piloten und Operator der Bundespolizei haben zuvor die Koordinaten der Einsatzstelle erhalten und müssen nun die verletzte Person ausfindig machen. Bei der Übung am Freitag lag zum Beispiel ein Verletztendarsteller im Bereich eines Steinbruchs am Orberg und musste von Gerd Windhausen und seinem Kollegen versorgt und mit der Winde in den Hubschrauber gebracht werden. Zunächst erfolgte das Abwinchen der beiden Bergretter mit ihren benötigten Materialien in unmittelbarer Nähe zum „Verletzten“. Nach einer kurzen Lagebeurteilung und Versorgung vor Ort wurde der Hubschrauber mit Funkrufnamen „Pirol“ erneut zum Verletzten geordert – eine Zwischenlandung vor Ort war in dem unwegsamen Gelände nicht möglich. In enger Kommunikation zwischen den beiden Bergwacht-Luftrettern und dem Windenoperator wurde er im Bergesack aufgewincht und vom Piloten zum Landeplatz bei Braunau geflogen.

Nicht nur mit Bergesack, sondern auch mit dem Evakuierungsdreieck, das einer Art Windel gleicht, und in dem der zu Rettende sitzend aufgewincht werden kann, wurde am Freitag geübt. Auch in anderen unwegsamen Stellen, zum Beispiel im Wildetal oder im Bereich des Hahnbergs wurden Übungseinsätze geflogen.

Am frühen Nachmittag war die erste von mehreren jährlichen Übungen beendet und alle zeigte sich mit der professionellen Arbeit auf höchstem Niveau zufrieden. Die nächste Luftretterübung findet bereits am Freitag in einer Woche statt. Die Bergretter und das Flugpersonal bedankt sich schon jetzt bei den Anwohnern für das Verständnis für die kurzzeitige Lärmbelästigung während der Hubschrauberflüge. Ein besonderer Dank geht auch an den Landwirt, der seine Flächen zur Landung des Hubschraubers und die Übungsorganisation zur Verfügung stellt.


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Zuletzt bearbeitet am Montag, 25. März 2024 10:18

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