Gleitschirmflieger (47) bei Absturz getötet / VIDEO

Dienstag, 13. März 2012 14:48 geschrieben von  Migration

WIRMIGHAUSEN. Sturz in den Tod: Ein 47 Jahre alter Gleitschirmflieger aus Bielefeld ist am Dienstagnachmittag bei einem tragischen Unglück nahe Wirmighausen abgestürzt. Für den 47-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei war der 47-jährige gegen 14 Uhr gerade dabei, auf einem Weg in der Mitte des Abflughangs Startvorbereitungen zu treffen. Er war noch nicht in den Gleitschirm eingehängt, als plötzlich Wind den Schirm erfasste und wegwehte. Der Gleitschirmflieger versuchte noch, den sich aufblähenden Gleitschirm mit den Händen am Boden zu halten, was ihm jedoch misslang. Statt loszulassen, hielt der Bielefelder den orange-blau-weißen Schirm fest - und wurde in die Luft gezogen.

Aus gut 30 Metern zu Boden gestürzt - Mann sofort tot
Als dem 47-Jährigen nach einigen Augenblicken die Kraft ausging, musste er den Schirm loslassen - und stürzte aus etwa 30 Metern Höhe in die Tiefe. Direkt neben einem Weg am Fuß des Hangs schlug der Bielefelder auf dem Boden ein und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der Gleitschirm, der in sich zusammensackte, wurde vom Wind wieder den Berg hinauf geweht und blieb schließlich auf der Wiese liegen.

Die alarmierte Rettungswagenbesatzung der Johanniter aus Adorf war gut fünf Minuten nach dem Notruf an der Unfallstelle - konnte aber nichts mehr für den Verunglückten tun. Der Bad Arolser Notarzt konnte nur noch den Tod des 47-jährigen Bielefelders feststellen. Der ebenfalls alarmierte Rettungshubschrauber Christoph 7 aus Kassel, der bereits auf dem Anflug nach Wirmighausen war, brach seinen Einsatz ab und kehrte zum Rot-Kreuz-Krankenhaus nach Kassel zurück.

Erst seit August im Besitz der Fluglizenz
Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Der Gleitschirm wurde sichergestellt. Beamte der Kripo nahmen das Sportgerät und die weiteren Flugutensilien des Verstorbenen in Augenschein, fanden aber ersten Informationen zufolge keine Beschädigungen, die den Unfall hätten auslösen können. Der Bielefelder hatte laut Polizeisprecher Volker König erst im August vergangenen Jahres seine Fluglizenz absolviert. Nach Angaben des Polizeisprechers hatten sich mehrere Flieger über eine Internetplattform für Dienstag zum Fliegen bei Wirmighausen verabredet. Einer der anderen Männer wurde aus der Luft Zeuge des folgenschweren Unglücks.

Optimale Bedingungen, anspruchsvoller Hang 
Nach Aussage der anderen Gleitschirmflieger herrschten am Dienstag optimale Flugbedingungen bei stetigem Aufwind. Der Flughang gilt unter Gleitschirmfliegern als anspruchsvoll. Erst am Sonntag hatte sich dort ein weiterer schwerer Unfall ereignet. Dabei erlitt ein 61-jähriger Mann aus Köln schwere Verletzungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Kassel geflogen. Seine Verletzungen waren aber nicht lebensgefährlich.


Der Unfall am Sonntag passierte nur etwa 100 Meter Luftlinie entfernt - wir berichteten ebenfalls:
Gleitschirmflieger schwer verletzt: Rettungshubschrauber (11.03.2012, mit Video u. Fotos)

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 14. März 2012 11:50

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