BAD WILDUNGEN. Nach langer Debatte, wer den Smart aus dem Steilhang im Sondertal herausholt und unzähligen Anfragen von Behörden auch bei überregionalen Bergungsfirmen, die alle den Auftrag ablehnten, sagte am Montag die Firma AVAS aus Frankenberg zu, den seit Samstagnacht (112-magazin.de berichtete darüber, hier klicken) im Hang liegenden Smart zu bergen.
Mit drei Firmenfahrzeugen erreichte das Frankenberger Spezialunternehmen am Dienstag das Gelände direkt am Dr. Marc-Turm. Vorausgegangen war eine intensive Beratung über Bergungsmöglichkeiten mit der Stadt Bad Wildungen, der Polizei und der Bergwacht. Zunächst wollte man den Smart von unten über das Helenental aus dem Hang ziehen. Dieser Vorschlag wurde schnell zu den Akten gelegt, man entschied sich für eine Bergung oberhalb des Sondertals.
Um 14 Uhr begann die Bergungsaktion mit dem Schwerlastkran. Zunächst wurde das Fahrzeug rückwärts an die Klippen gefahren, ausgerichtet und gegen Wegrutschen abgesichert. Maik Neuschäfer von der Firma AVAS und ein vierköpfiges Team der Wildunger Bergwacht unter der Leitung von Yannik Wagener waren bereit, den in etwa 70 Metern Tiefe liegenden Smart nach oben zu befördern. Während Maik Neuschäfer mit dem nötigen Equipment ausgerüstet wurde, darunter ein Brust- und ein Hüftgurt sowie ein Funkgerät und ein Helm, machte sich auch Ben Schwarz von der Bergwacht bereit für den Abstieg zum Fahrzeug.
Gemeinsam stiegen Ben Schwarz und Maik Neuschäfer unter der ständigen Sicherung durch Leinen und zwei Bergführer zum Smart hinab, legten die Abschleppgurte beim Unfallfahrzeug an und hielten über Funk Kontakt zum Bergungsfahrzeug. Vier Beamte der Bad Wildunger Polizei sperrten den Gefahrenbereich vorsichtshalber weiträumig ab. Ralf Schmidt, der Geschäftsführer von AVAS koordinierte die Bergung ebenfalls über Funk. Mit dem Teleskoparm, der bis auf 31 Meter ausgefahren wurde, konnte der völlig demolierte Smart nach etwa drei Stunden aus dem Steilhang geholt und auf einen bereitgestellten Lkw abgeladen werden.
Wie Ralf Schmidt gegenüber dem 112-magazin mitteilte, hätte die Bergungsaktion ohne Polizei und Bergwacht nicht durchgeführt werden können.