ALLENDORF. Bereits vor einigen Tagen kam es an dieser Stelle zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Motorrad, bei dem ein Kradfahrer schwer verletzt wurde.
Heute Nachmittag gegen 15.30 Uhr mussten die Rettungskräfte erneut auf die B236 ausrücken. Zwei Rettungswagen aus Allendorf und Frankenberg, der Röddenauer Notarzt, Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ und die Polizei waren auf die Bundesstraße Richtung Osterfeld geeilt. Ihr Einsatz galt vor allem einem 36-jährigen Hallenberger. Der junge Mann war mit seinem Motorrad unterwegs, das nun am rechten Fahrbahnrand in der Böschung liegt. Die Unfallermittlungen der Polizei bringen einen mehr als tragischen Hergang zu Tage: Der junge Motorradfahrer ist von einem Pkw bei voller Fahr überrollt worden.
Wenige Meter vom Motorrad entfernt kämpfen die Ärzte und Notfallsanitäter um das Leben des Motorradfahrers im Rettungswagen. Zwei weitere Fahrzeuge waren an diesem folgenschweren Unfall beteiligt. Sie stehen weit auseinander. Ein Polizeibeamter erklärt vor Ort: Zwei Pkw und der Motorradfahrer fuhren hintereinander in Richtung Bromskirchen. Die beiden Pkw wollten von der Bundesstraße nach rechts in eine Seitenstraße in Richtung Allendorf abbiegen“. Dies, so der Polizeibeamte weiter, habe der junge Motorradfahrer aus bisher unbekannten Gründen nicht mitbekommen. „Erst im letzten Moment bemerkte der Mann das und wich nach links aus“, schilderte der Beamte weiter. Dabei kam der Motorradfahrer jedoch zu Fall. Besonders dramatisch: Ihm entgegen kam aus Richtung Bromskirchen ein Mazdafahrer mit seiner Familie. Der Autofahrer hatte keine Chance mehr, auszuweichen, oder zu bremsen. Er überrollte den auf der Straße gestürzten Motorradfahrer und kam einige Meter weiter zum Stehen.
Der Motorradfahrer erlitt bei diesem schweren Unfall schwerste Verletzungen. Einige Zeit versorgten die Rettungskräfte den jungen Hallenberger, bis er schließlich mit „Christoph Gießen“, der auf einem angrenzenden Feldweg gelandet war, in die Marburger Uniklinik geflogen wurde.
Das Motorrad wurde bei dem Unfall total beschädigt – die Polizei gab den Schaden an der Maschine mit rund 5000 Euro an. Der Golf, der vor dem Unfall nach rechts in die Seitenstraße abbiegen wollte und direkt vor dem Motorrad fuhr, wurde am hinteren Kotflügel und der Felge leicht beschädigt, die Polizei spricht hier von etwa 500 Euro. Der Golf wurde von einem 20-jährigen Bromskirchener gefahren. Das erste Fahrzeug, was auf die Seitenstraße abbiegen wollte, wurde nicht in den Unfall verwickelt.
Der Mazda des 41-jährigen Mannes aus Langen bei Darmstadt, der dem Motorradfahrer in der Folge nicht mehr ausweichen konnte, wurde ebenfalls schwer beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Die Polizei schätzte den Schaden hier auf rund 5000 Euro.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten war die B 236 im Bereich der Unfallstelle komplett gesperrt. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer, die im Stau zum Anhalten gezwungen waren, verfolgten den Einsatz und die Arbeiten der Rettungskräfte von ihren Autos und Motorrädern aus, störten den Einsatzablauf aber nicht. Nach etwa zweieinhalb Stunden war der Einsatz vor Ort abgeschlossen.
In der Uniklinik Marburg und bei den Polizeibeamten im benachbarten Hochsauerlandkreis fing die Arbeit da erst richtig an.