WILLINGEN. Die Tierschutzorganisation PETA hat auf vernachlässigte Kühe in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Willingen aufmerksam gemacht: Die Tiere waren in einem sehr schlechten Zustand, konnten sich kaum fortbewegen und nicht ausreichend essen und trinken, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Pressemitteilung.
Die Tiere hatten nach Angaben der Organisation „derart deformierte Klauen, dass sie sich nur noch unter Schmerzen humpelnd fortbewegen konnten; eine Kuh war aufgrund der sogenannten Schnabelhufe gar nicht mehr imstande aufzustehen und lag dem Augenzeugen zufolge drei Tage an derselben Stelle.“
Aufmerksam geworden war PETA bereits im August über ihr „Whistleblower"-Programm, in dem Missstände gemeldet werden können. Der Fall sei umgehend dem Kreis-Veterinäramt gemeldet worden. Die Behörde teilte der Tierrechtsorganisation kurz darauf mit, dass entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden seien. Die Darstellung von PETA sei vom Veterinäramt grundsätzlich bestätigt worden, fünf von zwölf Tieren seien betroffen gewesen, erklärt Kreis-Pressesprecher Dr. Hartmut Wecker auf Anfrage der WLZ. Das Amt habe veranlasst, dass sofort ein Klauenschneider herangezogen wurde, der die Verwachsungen entfernte.
Die Abmagerung, von der PETA spricht, habe die zuständige Tierärztin derweil nicht bestätigt. Ein Tier wurde eingeschläfert, es litt wohl an einer anderen Erkrankung, die nichts mit Vernachlässigung zu tun habe. „Gegen den Halter, der bislang noch nicht auffällig geworden war, wurde zunächst ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro verhängt. Der Halter wird jetzt engmaschiger kontrolliert“, erläutert Wecker. (WLZ/PETA)
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