FRANKENAU/TWISTE. Das Ende dieses Ausflug zu Verwandten hatte sich Familie Putzki aus Twiste ganz anders vorgestellt: Auf dem Rückweg verunglückten die Eltern mit ihren drei Kindern und der Großmutter im Auto. Mama Anja war am Steuer eingeklemmt, sie und ihr Mann Ingo wurden schwer verletzt und waren zeitweise bewusstlos. Vier Wochen später können sie alle wieder lachen. Grund genug, allen Ersthelfern sowie Feuerwehrleuten und Rettungskräften an der Unfallstelle zu danken.
Es war der 18. Dezember, ein Sonntagabend, als Anja, Ingo, Marvin, Janis und Silas Putzki sowie Großmutter Hilde Syring aus Richtung Löhlbach kommend die Landesstraße 3085 in Richtung Frankenau befuhren. Auf Schneeglätte geriet der Opel Zafira der Familie ins Schleudern, kam von der Straße ab und krachte in den Graben. Papa Ingo Putzki, der als Beifahrer vorne saß, stieß ebenso wie seine Frau Anja mit dem Kopf gegen die Scheibe - beide waren bewusstlos. Während der 43 Jahre alte Vater durch eine Seitentür den Wagen verlassen konnte, krabbelten die drei Söhne Marvin (11), Janis (8) und Silas (3) ebenso wie ihre Oma durch die Kofferraumklappe ins Freie. Die Mutter der drei Jungs musste hingegen von der Feuerwehr mit hydraulischem Gerät aus dem Zafira befreit werden.
Noch bevor allerdings die Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren sowie Notarzt und Rettungswagenbesatzungen an der Unfallstelle eintrafen, leisteten mehrere Leute Erste Hilfe. So kamen eine Krankenschwester und deren Mutter sowie ein Ehepaar kurz nach dem Unfall hinzu. Die Krankenschwester kümmerte sich im Opel um Anja Putzki, die anderen Ersthelfer nahmen die Familienmitglieder in ihre Autos auf, sprachen ihnen gut zu und wärmten sie an diesem kalten Dezemberabend mit Decken. "Es war ein unglaublich gutes Gefühl, dass da Menschen waren, die uns beigestanden haben", sagt Maler und Lackierer Ingo Putzki voller Dank. Und dass die alarmierten Helfer in so großer Zahl an die Unfallstelle eilten, um sich für die in Not geratene Familie einzusetzen, habe sie alle sehr beeindruckt. "Wir sind sehr, sehr dankbar für alles, was wir an diesem Abend erfahren durften", sagt die 37-jährige Büroangestellte.
Als sie aus der Ohnmacht erwachte und im ersten Moment nicht wusste, ob und was den drei Söhnen zugestoßen ist, "war das eine große Ungewissheit", beschreibt die Twisterin ihre erste Reaktion. Schnell habe sich aber herausgestellt, dass die Jungs mit dem Schrecken davon gekommen waren. Ihre Mutter dagegen hatte zwei gebrochene Rippen zu beklagen, ihr Mann ein gebrochenes Schlüsselbein und eine Rippenfraktur. Sie selbst kam ins Krankenhaus mit einer Gehirnerschütterung und einer verletzten Kniescheibe, die noch operiert werden muss. "Ich bin froh, dass wir alle einigermaßen heil rausgekommen sind", sagt der elfjährige Marvin. "Einige Unfälle in der Region sind in der letzten Zeit ja auch anders ausgegangen", fügt seine Mutter hinzu - und denkt dabei an die tödlichen Unfälle bei Bad Arolsen oder auf der Autobahn bei Wabern, wo Anfang Januar insgesamt drei Menschen starben. Dass sie alle mit dem Leben davongekommen sind, ist somit für die Familie Putzki ein weiterer Grund zum Dankbarsein.
112-magazin.de berichtete Über den Unfall:
Drei Kinder, Eltern und Oma verletzt (18.12.2011, mit Fotos)