Erste-Hilfe-Kurs: Erlös von 600 Euro wird gespendet

Montag, 13. Februar 2017 21:47 geschrieben von  Migration

SACHSENHAUSEN/BAD AROLSEN. Bei einem Erste-Hilfe-Kurs in Sachsenhausen haben die Teilnehmer auch im übertragenen Sinne Hilfe geleistet: Sämtliche Kursgebühren der von Erwin Richhardt geleiteten Schulung fließen nämlich auf das Spendenkonto für die Angehörigen der Todesopfer des schweren Unfalls von Bad Arolsen. 600 Euro kamen auf diese Weise zusammen.

Erwin Richhardt, der seit mehr als 25 Jahren hauptamtlich im Rettungsdienst tätig ist, bietet nebenberuflich mit seiner Firma "Erste Hilfe Hessen" Kurse für Ersthelfer an. In der Vergangenheit gab es bereits Kurse in Zusammenarbeit mit 112-magazin.de, bei denen die Plätze unter den Lesern verlost wurden. Kurz nachdem die Stadt Bad Arolsen ein Spendenkonto für die Hinterbliebenen der Unfallopfer von Mengeringhausen eingerichtet hatte, riefen "Erste Hilfe Hessen" und 112-magazin.de erneut zu einem Kurs für Leser auf - diesmal sollten die Teilnehmer den regulären Kursbeitrag zahlen unter der Prämisse, dass das Geld gespendet wird. Sämtliche Kursplätze waren innerhalb weniger Tage vergeben.

Nichts tun ist das einzige, was man falsch machen kann
In einem Schulungsraum der promedica-Rettungswache in Sachsenhausen führte Erwin Richhardt die Teilnehmer des ganztägigen Kurses zunächst in die Theorie der Ersten Hilfe ein: Wie erkennt man einen Notfall? Was kann und muss man tun? Welche Angaben muss man beim Notruf machen? Aber der Kursleiter machte rasch auch deutlich, dass man eigentlich nichts falsch machen kann bei der Ersten Hilfe - außer nichts zu tun: "Wenn ein Bewusstloser auf dem Rücken liegt, verschließt die Zunge die Atemweg", erklärte Richhardt, "und das ist das Todesurteil für diesen Menschen." Den Patienten in die stabile Seitenlage zu bringen und den Kopf zu überstrecken, das könne doch eigentlich jeder. "Und schon habt Ihr ein Menschenleben gerettet."

Im Praxisteil ging es dann darum zu erkennen, was genau einem Patienten fehlt, und welche lebensrettenden Sofortmaßnahmen wie anzuwenden sind, um effektiv zu sein. An speziellen Puppen übten die Teilnehmer nicht nur den Einsatz eines Defibrillators, sondern auch die Herzdruckmassage - dabei bekamen sie zu spüren, wie anstrengend eine Reanimation sein kann. Vor Herausforderungen stellte die Teilnehmer auch, einem verunfallten Motorradfahrer den Sturzhelm abzunehmen. Aber es ging auch um weit weniger spektakuläre Dinge wie das Anlegen eines Druckverbandes oder eines Pflasters nach einer Fingerkuppenverletzung.

Sich selbst nicht in Gefahr bringen
Erwin "Önne" Richhardt appellierte an alle Teilnehmer, vor allem nach Verkehrsunfällen, aber zum Beispiel auch bei Bränden mit Verletzten, stets an die eigene Sicherheit zu denken und Risiken für sich selbst zu vermeiden. In ein brennendes Haus zu laufen oder sich auf eine brüchige Eisfläche zu begeben, um jemanden zu retten, stelle eine erhebliche Gefahr für einen Ersthelfer dar. In einigen Fällen bleibe einem nichts anderes übrig als den Notruf abzusetzen und das Eintreffen professioneller und mit entsprechendem Equipment ausgestattetet Kräfte abzuwarten. 

promedica-Rettungswache besichtigt
Nach Ende des Ersthelferkurses nutzten die Teilnehmer noch die Gelegenheit, einen Blick in die promedica-Rettungswache zu werfen: Rund um die Uhr sind dort mehrere Rettungsassistenten einsatzbereit, um zu Notfällen auszurücken. Die Aufenthalts- und Ruheräume der Mitarbeiter, die Hygieneschleuse oder das Material- und Bekleidungslager der im Jahr 2014 eingeweihten Rettungswache standen zur Besichtigung offen. Die beiden dort stationierten Rettungswagen waren allerdings nicht zu sehen - sie waren zu Einsätzen ausgerückt.

Um den Teilnehmern den Kurs im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen, gab es kostenlos Essen und Getränke. Brötchen und Kuchen hatte die Bäckerei Plücker gespendet, Wurst und Käse stellte kostenlos der Sachsenhäuser Edeka-Markt Schmidt bereit. Die Mitarbeiter von promedica und der Wehrführer von Nieder-Werbe, Klaus Sohl, übernahmen die Bewirtung. Den Schulungsraum stellte promedica ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung. Nicht zuletzt stellte die Waldecker Bank den symbolischen Spendenscheck bereit. (pfa) 


Links:
Erste Hilfe Hessen
promedica-Rettungsdienst
Bäckerei Plücker
Edeka-Markt Schmidt
Waldecker Bank

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Zuletzt bearbeitet am Montag, 13. Februar 2017 21:54

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