Verunglückte besser und schneller versorgen

Samstag, 29. Oktober 2011 18:10 geschrieben von  Migration

BAD AROLSEN. Um Menschen nach einem Verkehrs- oder Arbeitsunfall oder sonstigen Unglücken besser und schneller helfen zu können, haben sich 15 überwiegend im Landkreis angesiedelte Ärzte bei einem Fachseminar fortgebildet. Bei praktischen Übungen im Innenhof des Arolser Krankenhauses ging es am Samstag auch um die Zusammenarbeit zwischen Notärzten, Rettungsdienst und Feuerwehren.

Um die sogenannte präklinische Traumaversorgung ging es in dem ganztätigen Seminar am Arolser Stadtkrankenhaus, zu dem das Deutsche Rote Kreuz eingeladen hatte. Inhaltlich vorbereitet hatten der neue Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Landkreises, Dr. Rudoph Alexi, der Bad Arolser Chefarzt Dr. Christian Feine sowie DRK-Lehrrettungsassistent Bernd Warnecke die Veranstaltung. "Ziel dieser Schulung ist es, die oftmals schwierigen Abläufe bei Unfällen zu optimieren und vor allem zu strukturieren", erklärte Warnecke am Samstag. Einfacher gesagt: Je besser und reibungsloser die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte im Notfall vonstatten geht, desto schneller und effektiver ist dem Patienten zu helfen.

Nach einem Vormittag, an dem neben Theorie im Schulungsraum des Krankenhauses auch praktische Übungen an Dummies für die Teilnehmer anstanden, war der Nachmittag der Zusammenarbeit zwischen Notärzten, Rettungsdienstlern und Feuerwehrleuten in mehreren Übungsszenarien gewidmet. Auf dem Klinikgelände mussten die Notärzte gemeinsam mit Rettungsassistenten von DRK und Promedica sowie den Arolser Brandschützern Unfallopfer aus einem verunglückten Auto retten oder einen kollabierten Dachdecker vom einem Flachdach des Krankenhauses per Drehleiter und Schleifkorbtrage zu Boden befördern. In einer Garage sollten Ärzte und Retter einen niedergestochenen Mann versorgen - "dabei ging es auch um den Aspekt des Eigenschutzes", sagte Sven Eichweber, ehrenamtlich einer der stellvertretenden Arolser Stadtbrandinspektoren und hauptberuflich im Rettungsdienst tätig. So sollten die Rettungskräfte sich nach Straftaten nicht einfach um den Patienten kümmern, sondern auch an die eigene Sicherheit denken. Für eine realistische Darstellung sorgten zwei Mitglieder der neuen Notfalldarstellergruppe "Screaming Rescuers" (zur Homepage hier klicken).

Er wünsche sich mehr solcher Veranstaltungen, sagte Dr. Rudolph Alexi am Nachmittag im Gespräch mit 112-magazin.de, denn "die Kooperation von Notärzten, Rettungsdienst und Feuerwehren ist sehr wichtig". Weiterer Aspekt des Seminars sei es gewesen, die Notarzt-Kollegen fachlich auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu hätten unter anderem sogenannte Skilltrainings in Kleingruppen beigetragen. Dem Wunsch des neuen Ärztlichen Leiters will das DRK als Veranstalter des Seminars im nächsten Jahr Rechnung tragen, wie Lehrrettungsassistent Bernd Warnecke ankündigte. Die Aus- und Fortbildung von Notärzten werde weiter forciert - "zum Wohle des Patienten".

Zuletzt bearbeitet am Samstag, 29. Oktober 2011 18:52

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