MENGERINGHAUSEN. Erneut hat ein Auto eine ausgerissene Kuh erfasst. Fahrer und Beifahrer erlitten schwere Verletzungen.
Dabei hätten die beiden 25 Jahre alten Männer aus Bad Arolsen und Wolfhagen noch Glück gehabt - durch den Aufprall des Tieres hätten die Autoinsassen auch getötet werden können, sagte ein Polizist an der Unfallstelle. Die Beamten erschossen die verletzte Kuh, die nach der Kollision am Fahrbahnrand lag und nicht mehr aufstehen konnte.
Der Fahrer aus Bad Arolsen war am frühen Samstagmorgen gegen 2.20 Uhr mit seinem Begleiter auf der Bundesstraße 252 von Twiste kommend in Richtung Bad Arolsen unterwegs. Kurz vor der Abfahrt nach Mengeringhausen erfasste der 25-Jährige mitten auf seiner Fahrspur die Rotbunte. Das Tier schleuderte auf die Motorhaube, zerstörte die Windschutzscheibe und schob mit großer Wucht das gesamte Fahrzeugdach des älteren Toyotas nach hinten. Anschließend stürzte die Kuh auf die Fahrbahn. Die Polizei sperrte die Bundesstraße in beiden Richtungen.
Die Besatzungen zweier Rettungswagen und der Bad Arolser Notarzt versorgten die beiden Verletzten und lieferten sie anschließend ins Kasseler Klinikum ein. Fahrer und Beifahrer hatten unter anderem Gesichtsverletzungen durch Glassplitter davongetragen.
Suche nach zweiter ausgerissener Kuh erfolglos
Der von der Polizei verständigte Mengeringhäuser Landwirt transportierte das erschossene Tier mit einem Radlader ab. Die Suche nach einer weiteren ausgerissenen Kuh blieb in der Nacht zunächst ohne Erfolg. Die Rotbunten hatten zuvor auf einer Weide am Mengeringhäuser Kornhaus gestanden.
Die Polizei hatte bereits im Laufe des Abends einen Hinweis auf die ausgebüxten Tiere erhalten. Die Beamten fanden die Kühe allerdings nicht - wenige Stunden später kam es zu dem schweren Unfall. Zuletzt erst vor zwei Wochen hatte ein Ehepaar auf der Strecke zwischen Eilhausen und Helsen einen ausgerissenen Bullen mit dem Auto erfasst. Die Eheleute aus Volkmarsen kamen mit dem Schrecken davon, am Auto entstand Totalschaden, das Tier musste damals eingeschläfert werden.
Den Schaden am Toyota des Arolsers gab eine Polizistin an der Unfallstelle mit rund 3000 Euro an. Nachdem die Beamten Trümmerteile beseitigt und die Bundesstraße gefegt hatten, gaben sie die Strecke nach der Bergung des Wagens gegen 4.30 Uhr wieder frei.