ALLENDORF/HARDTBERG. Nach einem Verkehrsunfall auf der L 3332 zwischen Frankenau und Allendorf/Hardtberg hat sich die verunglückte 74-Jährige an ihre Retter gewandt. "Ich danke allen Helfern", sagt Erna von Drach aus Ellershausen und richtet diese Worte stellvertretend an den Vize-Stadtbrandinspektor Andreas Ernst.
Die 74-Jährige war am 13. Juni auf der Fahrt von Frankenau nach Ellershausen kurz vor Allendorf/Hardtberg von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, hatte sich dann überschlagen und war schließlich auf dem Dach im Graben liegen geblieben. "Ich war auf einmal weg", sagt die inzwischen wieder genesene 74-Jährige gegenüber 112-magazin.de zur Unfallursache. Dann habe es auch schon einen großen Schlag gegeben und sie sei wieder wach gewesen. "Im Auto war alles dunkel, bis auf den Qualm, vermutlich vom Airbag, und mein Auto hupte", fasst Erna von Drach ihre Erinnerungen an die Augenblicke nach dem Unfall in Worte. Sie habe kopfüber im Gurt gehangen, "und mit einer Hand klemmte ich fest zwischen Sitz und Autotür".
14 Tage im Krankenhaus gelegen
Um die verunglückte Fahrerin zu versorgen und zu befreien, wurde neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehr alarmiert. Per Rettungshubschrauber wurde ein Notarzt zur Unglücksstelle geflogen, weil der reguläre Notarzt bei einem anderen Notfall im Einsatz war. Doch noch vor dem Eintreffen der etwa 30 Feuerwehrleute hatten Anwohner die schwer verletzte, aber ansprechbare Frau aus ihrem VW Golf befreit. Die Besatzung eines Rettungswagens brachte Erna von Drach nach notärztlicher Erstversorgung ins Krankenhaus nach Frankenberg. "Dort habe ich 14 Tage gelegen, drei Rippen waren gebrochen, mein Brustbein war angebrochen und ich hatte viele Prellungen", zählt die Ellershäuserin die erlittenen Verletzungen auf.
"Glück gehabt wie Sau"
"Dennoch hat sie Glück gehabt wie Sau, das hätte auch ganz anders ausgehen können", ist sich Enkelsohn Sascha von Drach sicher. Und Andreas Ernst, stellvertretender Stadtbrandinspektor von Frankenau, ist froh, dass "wir die Verletzte nicht mit der Rettungsschere aus dem Wagen herausschneiden mussten". Schließlich sei es sehr kompliziert für die Einsatzkräfte und eine große körperliche Belastung für Verletzte, wenn ein verunfalltes Fahrzeug auf dem Dach liege. Dank sprach Andreas Ernst den Ersthelfern aus, die nicht lange gezögert, sondern sofort gehandelt hätten. "Ich danke diesen Männern sehr und auch allen anderen Einsatzkräften, die so schnell zur Stelle waren, um mir zu helfen", sagt die Seniorin.
Auf Rückfahrt von Familienfeier kurzer "Aussetzer"
Erna von Drach glaubt, dass sie an jenem Freitag, dem 13., auf der Rückfahrt von einer Familienfeier einen kurzen "Aussetzer" hatte. Mit einem Langzeit-EKG gehen Ärzte der Sache derzeit auf den Grund. "So etwas hatte ich vorher noch nie und danach auch nicht", sagt die Seniorin. Im Übrigen sei sie bis zu diesem Unfall 45 Jahre unfallfrei Auto gefahren. "Ich hatte in meinem ganzen Leben keinen einzigen Kratzer am Auto", untersteicht sie stolz. An ihrem Golf entstanden bei dem Überschlag gleich ganz viele "Kratzer" - der Wagen ist Totalschaden.
Wir berichteten über den Verkehrsunfall:
Unfall: Anwohner befreien schwer verletzte Fahrerin (13.06.2014, mit Fotos)
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