Männer retten Rentner aus eiskaltem Ederwasser

Dienstag, 19. November 2013 18:30 geschrieben von  HNA

FRANKENBERG. In Bruchteilen von Sekunden sind der 19 Jahre alte Dennis Klingelhöfer aus Frankenberg und der 29-Jährige Björn Stanzel aus dem mittelhessischen Florstadt am Dienstagnachmittag zu Lebensrettern geworden: Nahe der Kreuzung Uferstraße/Wilhelmstraße in Frankenberg retteten sie gegen 16.30 Uhr einen 85 Jahre alten Mann aus dem eiskalten Walkegraben, einem Nebenarm der Eder.

Nach Angaben der Frankenberger Polizei musste der Senior vollkommen durchnässt und mit schweren Unterkühlungen ins Kreiskrankenhaus gebracht werden. Seine Körpertemperatur lag nur noch bei 35 Grad. "Der Mann kann heute innerhalb weniger Stunden zum zweiten Mal Geburtstag feiern", sagte eine Polizeibeamtin an der Unfallstelle: Der Senior war erst am Montag 85 Jahre alt geworden.

Dennis Klingelhöfer war am Dienstagnachmittag auf dem Weg zur Arbeit, als er gegen 16.30 Uhr am Fußweg zwischen Walkegraben und Uferstraße Hilferufe hörte. Als er den Schreien nachging, entdeckte er den Senior im Wasser liegen. "Er lag bis zur Brust im kalten Wasser", erzählte der 19-Jährige später.

Rettungshubschrauber dreht ab
Wie die Polizei weiter mitteilte, muss der Rentner beim Spazierengehen unter einem Geländer durch eine etwa fünf Meter tiefe Uferböschung hinabgestürzt sein. "Nach der Rettung war der Mann ansprechbar, Lebensgefahr besteht nicht", berichtete die Polizei anschließend. Der Mann habe auch noch mitteilen können, dass er etwa 20 Minuten im Wasser gelegen habe. Der bereits alarmierte Rettungshubschrauber Christoph 7 konnte wieder abdrehen.

Leitstelle alarmiert
Als Dennis Klingelhöfer den alten Mann im Wasser entdeckte, reagierte er sofort. Er rief nicht nur den 29-jährigen Björn Stanzel zu Hilfe, sondern alarmierte auch die Rettungsdienste. Der 29-Jährige ist für eine Kanalreinigungsfirma aus Oberursel tätig, die nur wenige Meter von der Unglücksstelle in der Uferstraße arbeitete. Während Klingelhöfer per Handy noch mit der Rettungsleitstelle telefonierte, holte Stanzel den Senior bereits aus dem Wasser.

Mit seiner ganzen Kraft stemmte er den Mann in der Dämmerung die feuchte Böschung hoch: "Er musste sofort aus dem kalten Wasser rausgeholt werden, das war sehr anstrengend", erzählte Stanzel anschließend: "sonst wäre er vielleicht in der Dunkelheit verschwunden und ertrunken." Der Senior, der im Altenheim auf der Burg in Frankenberg wohnt, sei vollkommen entkräftet gewesen: "Zur Rettung konnte er selbst nichts mehr beitragen."

Wenige Minuten nach dem Notruf trafen bereits der Rettungswagen ein. Nach der Erstversorgung an der Unglücksstelle wurde der Mann sofort in die Frankenberger Klinik gebracht. "Er hat ganz großes Glück gehabt", sagten die Frankenberger Polizeibeamten.

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 19. November 2013 18:36

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