FLECHTDORF. Der am Morgen auf einer Einsatzfahrt verunglückte Großtanker ist mit einem Kran geborgen worden - Totalschaden.
Zwei Einsatzkräfte der Korbacher Feuerwehr waren mit dem Großtanklöschfahrzeug (TLF 24/50) kurz vor der Einsatzstelle ausgangs einer scharfen kurve von der Zufahrt zur Mülldeponie abgekommen und ein etwa acht Meter tiefe Böschung hinabgestürzt. Der 22 Jahre alte Fahrer und der 34-jährige Beifahrer hätten glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitten, sagte der Korbacher Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt gegenüber 112-magazin.de.
"Da gibt es kein Halten mehr"
Korbachs höchster Brandschützer erklärte weiter, dass das Fahrzeug durch seine Bauart und den 5000 Liter fassenden Löschwassertank eine Kopflastigkeit aufweise - obwohl die Kameraden nur mit etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit durch die scharfe Kurve gefahren seien, hätte der Fahrer die Kontrolle verloren. "Da gibt es kein Halten mehr", sagte Schmidt angesichts des hohen Fahrzeuggewichtes und des in Bewegung geratenen Wassers. Möglicherweise sei auch die Fahrbahn etwas rutschig gewesen.
Nach Tagesanbruch begann die Bergung des auf der Seite liegenden Großtankers. Dabei befestigten Mitarbeiter eines Kranunternehmens spezielle Hebegurte an den Achsen, hoben das Fahrzeug an und legten es neben einer Halle für Bioabfälle zunächst auf die Seite. "Hätten wir den Tanker bei der Bergung oben auf die Zufahrt zur Deponie gelegt, so hätten zahlreiche Müllfahrzeuge längere Zeit warten müssen", erklärte Schmidt.
Um den Tanker zum Abschleppen zum Korbacher Feuerwehrstützpunkt vorzubereiten, montierten Brandschützer und Mitarbeiter der Bergungsfirma unter anderem die Kardanwelle des Lkw ab und ließen die 5000 Liter Löschwasser ab - die waren trotz des schweren Unfalls nämlich im Tank geblieben.
Anschließend stellte der Kranführer den Großtanker wieder auf die "Füße" - dabei wurde das Ausmaß des Schadens erst richtig sichtbar: Die gesamte Beifahrerseite und insbesondere die Fahrerkabine waren völlig beschädigt. Er gehe "davon aus, dass wir hier einen Totalschaden haben", sagte der Stadtbrandinspektor. Das TLF 24/50 war 1998 in Dienst gestellt worden. Der damalige Korbacher Bürgermeister Wolfgang F. Bonhage hatte das umgerechnet 300.000 Euro teure Fahrzeug noch am alten Feuerwehrstützpunkt im Katthagen übergeben.
Korbacher Drehleiter verunglückte 1990
Der Unfall vom frühen Dienstagmorgen ist für die Korbacher Wehr nicht der erste Vorfall dieser Art: Im Sommer 1990 kippte das alte Drehleiterfahrzeug bei der Anfahrt zu einem Brand in einer Kurve in Lengefeld auf die Seite - es entstand ebenfalls Totalschaden.