VOGELSBERGKREIS/WALDECK-FRANKENBERG. Ein Fuhrunternehmer aus Waldeck-Frankenberg ist als Holzdieb überführt worden, nachdem er einen mit GPS-Sender präparierten Holzpolter gestohlen und bei einem ahnungslosen Kunden abgeladen hatte. Es ist der erste Fall, bei dem in Hessen ein Holzdieb auf diese Weise gefasst wurde.
"Tracker Schotten 3039 ist unterwegs!" - das war die Meldung, die ein Revierleiter des Forstamtes Schotten per SMS auf seinem Handy erhielt. Ein Polter Industrieholz mit GPS-Sender war unerlaubt aus der Waldgemarkung Mücke/Atzenhain im Vogelsbergkreis abgefahren worden.
Noch am Vormittag desselben Tages meldete der Sender am Holz "Stillstand". Das gestohlene Holz war offenbar am Zielort abgeladen worden. Das war das Signal für die Forstleute, die Polizei einzuschalten und zum entwendeten Holz zu fahren.
Vor Ort war der Sachverhalt schnell klar. Über eine Handynummer hatte der ahnungslose Bürger bei einem Holzfuhrmann eine Ladung Brennholz frei Haus bestellt. Das Holz wurde prompt geliefert und bar auf die Hand, ohne Rechnung, bezahlt. Für den Dieb wäre das ein schneller Profit gewesen. Tatsächlich wurde das Holz jedoch umgehend sichergestellt und von den Forstbeamten abtransportiert. Der Holzkäufer stand an diesem Vormittag ohne Holz da. Er muss nun versuchen, das Kaufgeld zurück zu bekommen.
Erstmals in Hessen gestohlenes Holz per GPS verfolgt und Dieb ermittelt
Durch die schnelle Arbeit der Ermittler wurde ein Fuhrmann aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg umgehend ausfindig gemacht werden. Zu dem Vorfall war es bereits am Samstag, 8. Juni, gekommen, wie die Polizei im Vogelsbergkreis und Hessen-Forst an diesem Montag gemeinsam berichtete. Der ertappte Holzdieb muss sich nun in einem Strafverfahren vor Gericht wegen Diebstahls verantworten. "Hessen-Forst und wir sind heilfroh, dass auf diese Weise endlich mal ein Holzdieb überführt wurde", sagte der Vogelsberger Polizeisprecher Wolfgang Keller auf Anfrage von 112-magazin.de. Keller wusste am Montagnachmittag nicht, wie der Kontakt zwischen dem Kunden und dem Fuhrunternehmer zustande gekommen war.
Im wahrsten Sinne des Wortes Signalwirkung
Die Ermittlungen dauern an. Daher stand am Montag zunächst nicht fest, ob der Beschuldigte die Tat gestanden hat und eventuell noch für weitere Holzdiebstähle verantwortlich ist. Fest steht laut Keller, dass der aktuelle Fall der erste in Hessen ist, bei dem gestohlenes Holz per GPS verfolgt und der Dieb ermittelt wurde. Man hoffe durch diesen Fall auch auf eine gewisse Signalwirkung. Möglicherweise muss sich der Täter auch vor dem Finanzamt verantworten - schließlich sei das Holz "schwarz" verkauft worden. Steuern habe der Tatverdächtige somit nicht abgeführt.
Konsequenzen für den Holzdieb auch durch Hessen-Forst
Für das Fuhrunternehmen hat der Diebstahl weitere Konsequenzen. Abgesehen von den polizeilichen Ermittlungen erteilt Hessen-Forst dem Fuhrunternehmen aus Waldeck-Frankenberg ein generelles Befahrungsverbot des hessischen Staatswalds.
Hintergrund: Hessen-Forst stattet seit geraumer Zeit Holz im Wald mit sogenannten Trackern aus. Das sind kleine Sender, die am Holz befestigt werden. Für Holzdiebe wird es seitdem schwierig. Die Sender melden den Abtransport des Holzes und auch den Zielort per SMS. Via Internetportal können Route und Uhrzeit mühelos verfolgt werden. Hessen-Forst reagiert damit landesweit auf zunehmende Holzdiebstähle im Wald. Insbesondere Brennholz wird vermehrt gestohlen, seitdem Nachfrage und Preise deutlich angestiegen sind. Aber die Diebe schrecken auch vor wertvollem Stammholz nicht zurück. Daher hat sich Hessen-Forst entschlossen, mit GPS-Unterstützung ausgewählte Holzpolter zu markieren. Die Polizei war von Anfang an informiert und in diese Aktion eingebunden. Hessen-Forst hofft durch diese Präventivmaßnahme Einbußen von mehreren hunderttausend Euro durch Holzdiebstahl zu vermeiden.
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