HEMFURTH-EDERSEE. Glätte in der abschüssigen Straße Ederblick hat am Dienstagabend zu einem ungewöhnlichen Unfall geführt: Ein Paketlaster ist gegen das Lieferfahrzeug eines anderen Paketdienstes gerutscht. Der gerammte Wagen wurde erst von einer Laterne gestoppt, der andere Sprinter verkeilte sich zwischen Zaun und Baum.
Nach Angaben der Wildunger Polizei befuhr ein 42 Jahre alter Paketkurier aus Guxhagen am Dienstag gegen 18 Uhr die stark abschüssige Straße Ederblick in Hemfurth-Edersee. Der Zufall wollte es, dass ein Kollege eines anderen Paketdienstes in derselben Straße unterwegs war - allerdings in entgegengesetzter Richtung. Der bergauf fahrende 46-Jährige aus Bebra, der eine 41-jährige Beifahrerin im Wagen hatte, wollte die Straße für den Kollegen frei machen und rückwärts in eine Einfahrt fahren.
Dazu kam es aber nicht mehr, denn der von oben kommende Sprinter rutschte bereits auf glattem Untergrund auf das Fahrzeug des 46-Jährigen zu. Dieser sprang aus seinem Sprinter, um das rutschtende Auto aufzuhalten. Beim Hinausspringen stürzte er jedoch und verletzte sich am Arm. Das Fahrzeug des 42-Jährigen rammte rutschend den anderen Lieferwagen.
Rückwärts den Berg hinab und gegen Laterne gekracht
Dieser rollte nun rückwärts und führerlos den Berg hinunter. Die Beifahrerin wollte laut Polizei herausspringen, verfing sich jedoch im Gurt. Sie erlitt einen Schock. Das Fahrzeug rollte den Angaben zufolge rückwärts gegen einen Laterne, die dabei komplett umknickte. Der von oben kommende Sprinter drehte sich nach dem Anstoß auf glatter Straße und verkeilte sich zwischen einem Zaun auf der einen und einem Baum auf der anderen Straßenseite. Das Fahrzeug musste mit einer Seilwinde von höher gelegener Stelle aus dieser misslichen Lage gezogen werden. Der Gesamtschaden beträgt rund 8000 Euro.
Nach dem kuriosen Unfall rückte gegen 18.30 Uhr auch die Feuerwehr Hemfurth-Edersee aus, um die Fahrzeuge zu sichern, austretende Betriebsstoffe aufzunehmen und die Einsatzstelle abzusperren. Durch die steile glatte Straße gestaltete sich jedoch die Bergung der Fahrzeuge äußerst schwierig. Erst mussten Feuerwehrleute per Hand und ein Mitarbeiter des Gemeindebauhof mit dem Unimog den Schnee räumen und Salz auf die Fahrbahn streuen. Das obere Fahrzeug konnte aufgrund der Glätte nur mit Hilfe einer Seilwinde aus dem Steilstück gezogen werden. An der Unfallstelle war auch der Notdienst der Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) im Einsatz, um die abgeknickte Laterne stromlos zu schalten und somit die Gefahr eines Stromschlags zu verhindern.
Für die Feuerwehr, die mit 15 Freiwilligen vor Ort war, endete der abendliche Einsatz gegen 22 Uhr. Einsatzleiter waren Gemeindebrandinspektor Manfred Hankel und der stellvertretende Wehrführer Mirko Gerlach.
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