WELLEN/KASSEL. Die beiden in Wellen wohnhaften und in Kassel auf frischer Tat ertappten Baumarkt-Einbrecher sind wieder auf freiem Fuß. Der Haftrichter erließ am Montag keinen Untersuchungshaftbefehl, wie Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch auf Anfrage mitteilte.
Der 26 Jahre alte Mann und seine 22-jährige Freundin waren in der Nacht zu Sonntag in der Hafenstraße in Kassel vorläufig festgenommen worden, als sie gerade in einen Baumarkt einbrachen (112-magazin.de berichtete). Der Leiter des Sicherheitsdienstes hatte das Duo am Samstagnachmittag während der Öffnungszeiten des Baumarktes dabei beobachtet, wie der Mann und die Frau verschiedene Waren auf dem umzäunten Freigelände des Marktes zusammentrugen und hinter Gehwegplatten versteckten.
Waren aus verschiedenen Einbrüchen sichergestellt
In der Vermutung, diese Waren könnten in einem nächtlichen Einbruch abgeholt werden, verständigte der Marktleiter die Polizei. Sicherheitsdienst und Polizei legten sich auf die Lauer. Gegen Mitternacht tauchten zwei Personen auf, schnitten den Baumarktzaun auf und begannen, die bereitgelegten Waren einzuladen. Dabei wurden sie festgenommen - es handelte sich um die am Nachmittag beobachteten jungen Leute. Sowohl in deren Auto als auch in der gemeinsamen Wohnung in Wellen fand die Polizei etliche Waren, die offensichtlich aus verschiedenen Einbrüchen stammen.
Es lägen keine Gründe für eine Untersuchungshaft vor, sagte Polizeisprecher Jungnitsch am Montag auf Nachfrage von 112-magazin.de zum Ergebnis der richterlichen Vorführung. Dies bedeute aber nicht, dass sich der Mann und die Frau nicht für die Taten verantworten müssten. "Die Ermittlungen laufen, es liegen ganz offensichtlich mehrere Straftaten vor", sagte der Sprecher. Derzeit sei die Polizei damit beschäftigt, die im Fahrzeug und in der Wohnung sichergestellten Waren den bestohlenen Unternehmen zuzuordnen. Im Wagen lagen mehrere Bohrhämmer, eine Motorsäge und andere verpackte Gegenstände aus Baumärkten sowie kiloweise Fleisch und Bratwürstchen aus einem nahegelegenen Imbiss. Für den Abtransport des mutmaßlichen Diebesgutes aus der Wellener Wohnung waren drei große Polizeifahrzeuge notwendig. Angaben über den Gesamtwert der Beute lagen am Montag noch nicht vor.
Staatsanwaltschaft entscheidet über Anklage
Die Zuordnung der Waren sei unter anderem über Verpackungen, Preisschilder oder andere Codierungen möglich. Es seien wegen der Vielzahl der Gegenstände umfangreiche Ermittlungen der Polizei notwendig, erklärte deren Sprecher. Nach Abschluss der Ermittlungen werde dann das Verfahren an die zuständige Staatsanwaltschaft in Kassel übergeben, die über eine Anklage zu entscheiden habe, sagte Jungnitsch. Werde Anklage erhoben, so müssten sich die mutmaßlichen Diebe in einem Gerichtsverfahren verantworten.
Während die 22-Jährige bislang mit dem Gesetz noch nicht in Konflikt geraten war, ist ihr vier Jahre älterer Freund der Polizei bereits bekannt - "wegen verschiedener Eigentumsdelikte", sagte Jungnitsch.
112-magazin.de berichtete über den Fall:
Edertaler Einbrecherpaar in Kassel verhaftet (03.03.2013)
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