BAD WILDUNGEN. In Schlangenlinien vor einem Streifenwagen durch die Badestadt gekurvt ist am frühen Freitagmorgen ein Tourist aus Kasachstan. Er stand ebenso wie sein Beifahrer aus Russland deutlich unter Alkoholeinfluss. Die Besucher waren auf dem Weg nach Niedersachsen.
Der 41 Jahre alte Fahrer und sein 36-jähriger Begleiter hatten Polizeiangaben zufolge Bekannte in Bad Wildungen besucht und dort offensichtlich dem Alkohol zugesprochen. Obwohl keiner der beiden Männer mehr in der Lage war, ein Auto zu steuern, machten sich die Besucher gegen 1.20 Uhr auf den Weg. Lange dauerte es allerdings nicht, bis die Promillefahrt beendet war.
Verständigungsprobleme
Einer Streife der Wildunger Polizei fiel nämlich der in Niedersachsen zugelassene Volvo auf der Waldschmidtstraße auf, wo der Fahrer mehrfach über die Mittellinie geriet. Die Polizei stoppte den Wagen zu einer Kontrolle. Dabei hatten die Polizisten Schwierigkeiten, den beiden Männern zu erklären, was sie von ihnen wollten - was aber nicht am Alkohol lag. "Die Männer waren der deutschen Sprache nicht mächtig", sagte einer der Beamten am Freitagmorgen gegenüber 112-magazin.de. Einen Atemalkoholtest verweigerte der Fahrer, woraufhin die Streife die trinkfesten Touristen zur Wache brachte.
Blutentnahme und Sicherheitsleistung
Dort willigte der 41-Jährige dann doch schließlich ein, ins Röhrchen zu pusten. Das Gerät zeigte einen Wert an, der - zumindest in Deutschland - über der absoluten Fahruntüchtigkeit liegt. Daraufhin führte ein Arzt die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Blutentnahme durch. Seinen Führerschein durfte der Mann laut Gesetz behalten - nicht jedoch die Fahrzeugschlüssel. "Die haben wir vorsorglich einbehalten", sagte der Beamte weiter. Außerdem musste der Fahrer eine sogenannte Sicherheitsleistung von 500 US-Dollar zahlen.