Explosive Milchflasche: Mann mit Knalltrauma

Mittwoch, 16. Januar 2013 09:36 geschrieben von  Migration

BAD AROLSEN. Durch eine explodierende Plastikflasche vor seiner Haustür hat ein Bad Arolser ein Knalltrauma erlitten. Die unbekannten Täter klingelten an der Tür des Hauses in der Twistestraße, als der Mann öffnete, detonierte der Sprengkörper.

Die Bad Arolser Polizei hat nach dem Vorfall von Montagabend die Ermittlungen aufgenommen. Den Angaben zufolge hatte es gegen 18.30 Uhr an der Tür des Rentners geläutet. Als der Mann öffnete, hörte der Mann ein Ticken und sah eine rot-weiße Kunststoffflasche der Marke Müller-Milch. Augenblicke später explodierte der Sprengkörper, wodurch der Rentner ein Knalltrauma erlitt und einen Arzt aufsuchen musste. Sachschaden entstand offenbar nicht, lediglich Erdbeermilch aus der Flasche spritzte bei der Detonation umher.

Kein Schwarzpulver, eher chemische Reaktion
"Auf das Ticken, das der Geschädigte beschrieb, können wir uns keinen Reim machen", sagte der zuständige Ermittler der Bad Arolser Polizeistation auf Anfrage von 112-magazin.de. Schließlich habe es sich nicht um eine Bombe gehandelt. Doch es seien auch keine Spuren von Schwarzpulver - etwa aus Silvesterkrachern - gefunden worden. "Da waren keinerlei Schmauchspuren dran", hieß es weiter. Vielmehr glaubt die Polizei, dass die Detonation die Folge einer chemischen Reaktion in der verschlossenen Flasche war - die explodierte offenbar durch Überdruck. Das weitere Vorgehen in den Ermittlungen will die zuständige Arolser Polizeistation mit Fachleuten bei der Kripo in Korbach abklären. "Es sieht derzeit alles danach aus, dass jemand im Chemieunterricht gut aufgepasst hat und das mal umsetzen wollte". Die Ermittler schwanken in ihrer Einschätzung derzeit noch, ob es sich um einen Dummejungenstreich oder einen gezielten Angriff auf den Rentner handelte.

Die Täter sah der Geschädigte nicht. Daher ist es für die Bad Arolser Polizei umso wichtiger, Zeugen für den Vorfall zu finden. Nach Angaben des Rentners hatte es etwa zehn Minuten zuvor in der Nähe - etwa hinter den Märkten "dm" und "Fressnapf" - eine ähnlich laute Detonation gegeben. Ein Zusammenhang ist zu vermuten. Die Polizei sucht daher Passanten, denen am Montagabend verdächtige Personen aufgefallen sind. Die Polizeistation ist unter der Nummer 05691/9799-0 zu erreichen.


Wesentlich gravierendere Folgen hatte eine Detonation in Freienhagen vor zweieinhalb Jahren:
Hahn sollte sterben: Mann bei Explosion schwer verletzt (24.08.2010, mit Fotos)

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 11. Februar 2014 15:30

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