GEMÜNDEN. Den richtigen Riecher hatten Zollbeamte einer Kontrolleinheit des Hauptzollamtes Gießen, als sie im Gewerbegebiet von Gemünden (Wohra) bei der Kontrolle eines Lasters palettenweise unverzollten Wodka entdeckten. Der verhinderte Steuerschaden beträgt rund 56.000 Euro.
Bei der verdachtsunabhängigen Kontrolle fiel den Zöllnern in den Frachtpapieren auf, dass bei den Empfängerangaben lediglich eine Straße und ein Ort angegeben waren. Einen Firmennamen entdeckten die Zöllner indes nirgendwo. "Das machte die Beamten stutzig", sagte Zollsprecher Michael Bender.
Ladung mit Plastikgabeln getarnt
Obgleich es sich bei der Sendung laut den Papieren um "harmlose" Plastikwaren handeln sollte, wollten sie sich die Ladung genauer ansehen. Sie öffneten einen Karton am hinteren Ende der Ladefläche und sahen Plastikgabeln. Doch das reichte den erfahrenen Zöllnern nicht. Stichprobenweise öffneten sie noch einen etwas anders aussehenden Karton weiter innen im Laderaum des Lastwagens. "Anstatt der Gabeln kamen hier aber Wodkaflaschen zum Vorschein", sagte Bender. Die hinteren zwei Paletten waren als Tarnladung vor insgesamt 17 Paletten unversteuerten Wodkas aus Russland geladen worden. Die Zöllner zählten 705 Kartons mit Wodka in Ein-Liter-Flaschen. Insgesamt 8.457 Liter der Spirituose stellten die Beamten sicher.
Der verhinderte Steuerschaden beträgt rund 56.000 Euro. Gegen den 62-jährigen niederländischen Fahrer wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Das Zollfahndungsamt in Frankfurt ermittelt jetzt in dem Fall. Angaben über die Spedition oder den Empfänger machte der Zollsprecher nicht.