KORBCH. Auch ein Jahr nach dem tragischen Flugzeugabsturz mit zwei Toten auf dem Korbacher Flugplatz ist der Polizei die genaue Unglücksursache noch nicht bekannt. Die Korbacher Ermittler warten weiterhin auf das Gutachten eines vom Bundesamt für Flugunfalluntersuchung (BFU) eingesetzten Sachverständigen.
Bei dem Absturz am 22. Oktober 2011 waren der 53 Jahre alte Pilot und sein 61-jähriger Begleiter tödlich verletzt worden. Zeugen hatten damals beobachtet, dass das Ultraleichtflugzeug vom Typ Ulibi Wild Thing über dem Korbacher Flugplatz gekreist war und plötzlich wie ein Stein vom Himmel fiel.
Beim Aufprall auf einen abgeernteten Acker drang das Flugzeug mit dem Rumpfbug bis zu den Tragflächenwurzeln in den Boden ein. Das linke und rechte Hauptfahrwerkbein wurden aus der Rumpfsektion herausgerissen. Die Tragflächen waren an der Flügelnase verformt. Der Rumpf war gestaucht und hatte faltenförmige Deformationen. Die rechte Höhenflosse und das rechte Höhenleitwerk waren deformiert. Für die beiden Insassen kam jede Hilfe zu spät, sie waren laut Polizei sofort tot.
Pilot laut Polizei ein erfahrener Flieger
Der Pilot galt als erfahren, jedoch schloss die Kripo rasch eine technische Ursache als Grund für den Absturz aus. "Bei der Untersuchung des Ultraleichtflugzeuges wurden keine technischen Mängel oder Einschränkungen in der Steuerung festgestellt", hieß es damals in einem im Internet veröffentlichten Statusbericht des Bundesamtes für Flugunfalluntersuchung (BFU).
Ein Abschlussbericht der Behörde liegt der Korbacher Kripo auch ein Jahr nach dem tragischen Unglück noch nicht vor. Polizeisprecher Volker König bezeichnete dies als keineswegs unüblich. "Ein Flugzeugabsturz ist ein sehr komplexes Ereignis", sagte der Sprecher auf Anfrage von 112-magazin.de. Es müssten sehr viele Umstände beachtet werden, und nicht zuletzt sei das Flugzeug sehr stark zerstört worden. Wann genau den Korbacher Ermittlern die noch fehlenden Ergebnisse vorliegen, wusste der Polizeisprecher nicht.
Am Wochenende ist bei Höxter ebenfalls eine Maschine abgestürzt:
Sechs Schwerverletzte nach Flugzeugabsturz (Montag, 22. Oktober 2012)