KORBACH. Mit Unterstützung einer Kasseler Spezialeinheit hat die Korbacher Kripo ein Spielcasino in der Arolser Landstraße überprüft. Festnahmen gab es bei der Razzia am Dienstagabend aber nicht. Es sei um den Verdacht des illegalen Glücksspiels gegangen, teilte Polizeisprecher Dirk Virnich über die gut zweistündige Aktion.
Zwei Mannschaftswagen der Polizei fuhren gegen 20 Uhr vor dem Casino in der Innenstadt vor, außerdem mehrere Zivilwagen der Kriminalpolizei sowie von Mitarbeiters des Korbacher Ordnungsamtes. Die zivilen Ermittler der Kripo, die Westen mit der Aufschrift "Polizei" trugen, wurden unterstützt von Beamten der Kasseler Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Während des gut zweistündigen Polizeieinsatzes blieb das Spiellokal geschlossen - niemand durfte hinein, aber auch niemand heraus. Die mehr als 20 Ermittler "besetzten die Eingänge der Spielothek schlagartig", wie Virnich berichtete. Die Durchsuchung sei "Höhepunkt der schon seit Monaten andauernden Ermittlungen mit Zielrichtung des illegalen Glückspiels" gewesen.
"Wir mussten die Hände auf die Tische legen, durften nicht mehr weiterspielen, und auch telefonieren war verboten", sagte einer der Gäste nach Ende der Razzia gegenüber 112-magazin.de. Alle Gäste, aber auch das Personal habe sich ausweisen müssen. "Alle Namen wurden notiert", sagte ein anderer Gast. Er habe mit seinen Bekannten Karten gespielt - "aber um Geld ging es dabei nicht", erklärte der Korbacher. Welchen Grund es für die abendliche Überprüfung durch die Kripo gab, habe man ihm und seinen Mitspielern nicht gesagt. Einige Personen wurden von den Ermittlern in ein Hinterzimmer gebeten und dort überprüft. Die Einsatzkräfte gaben auf Anfrage von 112-magazin.de keine Auskunft über den Grund der Razzia. Sie bestätigten aber, dass es keine Festnahmen gab. Während des Einsatzes hielten sich etwa zehn bis 15 Gäste in dem Casino auf, außerdem das Personal.
Während der Razzia, die eine Beamtin mit einer Videokamera dokumentierte, standen zahlreiche Schaulustige vor dem Casino oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Viele von ihnen stellten Mutmaßungen an über die Hintergründe der Polizeiaktion. Nach Auskunft des Einsatzleiters war die knapp zweistündige Durchsuchung "erfolgreich" - auf Einzelheiten wollte die Polizei aber auch am Mittwoch nicht eingehen.