WILLINGEN. Zahlreiche Radsportler sind beim Bikefestival im Upland teils schwer verletzt worden und mussten in verschiedene Kliniken eingeliefert werden. Doch auch eine Zuschauerin traf es: Als ein Mountainbiker ins Publikum stürzte, wurde eine 44-Jährige getroffen und schwer verletzt.
Zu dem Unfall war es am Samstagvormittag um 11 Uhr gekommen, wie Polizeisprecher Volker König am Montag berichtete. Daran war ein bislang unbekannter Teilnehmer des Marathonrennens beteiligt. Ein Mountainbiker prallte kurz vor der Zieldurchfahrt in der Zielkurve gegen die Absperrung und stürzte in die Zuschauer. Dabei wurde eine 44-jährige Zuschauerin aus Seth schwer verletzt. Dennoch setzte der Radfahrer das Rennen fort und überfuhr nach 100 Metern die Ziellinie, ohne sich um die Verletzte zu kümmern. Die Zuschauerin musste schwer verletzt in das Korbacher Krankenhaus transportiert werden, ist aber mittlerweile wieder entlassen. Da die Polizei erst am Nachmittag von diesem Vorfall Kenntnis erhielt, gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Deshalb ist die Polizei auf der Suche nach Zeugen, die sich unter der Rufnummer 05631/971-0 melden sollen.
Einsatzkonzept der Polizei geht auf
Das Einsatzkonzept der Polizei sei voll aufgegangen, resümierte Einsatzleiter Achim Jesinghausen am Montag und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, der Gemeinde Willingen und allen beteiligten Behörden und Organisationen. Vor allem dankte der stellvertretende Leiter der Korbacher Polizeidienststelle den Kameraden der freiwilligen Feuerwehren und der Rettungsdienste für ihren ehrenamtlichen und sehr engagierten Einsatz.
Die regnerischen Witterungsverhältnisse forderten am Samstag flexibles Handeln. Die ausgewiesenen Parkflächen konnten nicht in der vorgesehenen Weise genutzt werden, so dass Parkraum entlang der Straßen im Hoppecketal ausgewiesen werden musste. Trotz des Regens waren viele Teilnehmer voll des Lobes für die Gesamtorganisation. Die Organisatoren zeigten sich ebenfalls zufrieden und zählten an den Veranstaltungstagen mehr als 30.000 Besucher. "Für den Rettungsdienst verlief die Veranstaltung ereignisreich", sagte König am Montag. Bereits am Freitagabend wurden sieben verletzte Mountainbiker registriert. Einer davon musste zur Behandlung in das Korbacher Krankenhaus transportiert werden.
Zahlreiche Schlüsselbeinbrüche
Am Samstag kam es auf der vom Regen aufgeweichten Marathonstrecke zu einer Vielzahl von Stürzen. Von DRK und Bergwacht mussten im Laufe des Tages elf Biker (allein acht beim Marathonrennen) in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden. Neben einigen Prellungen und Hautabschürfungen waren auch Knochenbrüche zu verzeichnen. In einer Gefällstrecke bei Kilometer 21 in der Nähe des Diemelsees stürzten in kurzer Folge vier Biker schwer, so dass die Rennstrecke während der Rettungsmaßnahmen sogar kurzfristig gesperrt werden musste. Der Rettungsdienst zählte neben diesen Einsätzen noch weitere 30 Hilfeleistungen. Auch am Sonntag mussten die Rettungsdienste mehrfach Hilfe leisten. insgesamt neun Biker mussten mit Schlüsselbeinbrüchen in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden. Zusätzlich versorgten sie noch etwa 30 weitere Blessuren.
Besonders erfreut zeigt sich der Einsatzleiter nach den Worten des Sprechers, dass nicht ein einziges Fahrrad als gestohlen gemeldet wurde. "Die große offene Präsenz der Polizeibeamten und auch des Sicherheitsdienstes haben hier wohl Wirkung entfaltet", zeigte sich König überzeugt. Dennoch kam es zu einem Diebstahl mit einem hohen Schaden: In der Zeit von Samstag, 19.30 Uhr, bis Sonntag, 10 Uhr, stahlen Unbekannte aus einem Verkaufszelt auf dem Expo-Gelände 60 Sonnenbrillen, einen Rucksack, ein Portmonee und ein Visitenkartenetui (alles von der Marke Oakley). Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als 9000 Euro. Auch hier sucht die Korbacher Polizei nach Zeugen, die sich unter der Nummer 05631/971-0 melden mögen.