KORBACH. Er setzt auf Motivation und Teamgeist, Zusammenarbeit mit Bürgern und Behörden und sieht sich als "Kümmerer" für seine Kollegen: Uwe Kümmel. Der 47-Jährige ist der neue Leiter der Korbacher Polizeistation und damit verantwortlich für rund 50 Bedienstete. Trotz seiner Leitungsfunktion "will und werde ich kein Schreibtischtäter sein", sagte der Buchenberger zum Amtsantritt am Freitag.
Nachdem Uwe Kümmel 15 Monate lang die Polizeistation Homberg (Efze) leitete, ist der 47-Jährige nun Chef seiner "Heimat- und Wunschdienststelle", wie er es am Freitag formulierte. Denn der in Buchenberg lebende Hauptkommissar war vor seinem "Abstecher" in den Schwalm-Eder-Kreis bereits mehrere Jahre an der Korbacher Station tätig - zunächst als Dienstgruppenleiter und vor dem Wechsel nach Homberg sechs Jahre als Leiter der Ermittlungsgruppe und somit zugleich stellvertretender Dienststellenleiter. Hubertus Hannappel, Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, bezeichnete Kümmel am Freitag als eine "anerkannte Führungspersönlichkeit". Mit "wertvollen Erfahrungen" aus seiner Zeit in Homberg trete er nun in Korbach den Dienst an. "Wir sind froh, dass Sie wieder hier sind", hieß Hannappel den neuen Stationsleiter willkommen und machte zugleich deutlich, wie zufrieden er als Behördenleiter mit dieser Personalentscheidung ist: "Besser geht es nicht".
Als neuer Dienststellenleiter hat Uwe Kümmel nicht nur seine Kollegen, sondern vor allem den Bürger im Blick: "Wir sind Dienstleister für den Bürger", machte der 47-Jährige am Freitag deutlich. Die Polizei solle in der Bevölkerung "wahrnehmbar und ansprechbar" sein. Die Aufklärung von Straftaten sei oftmals nur mit Hilfe der Bürger möglich, folglich müsse man die Menschen zugänglich sein. In Bezug auf Jugendschutz setzt der neue Stationsleiter nach eigenen Worten auf die Kooperation mit Ordnungsämtern und anderen Behörden, gleiches gelte für politisch motivierte Straftaten. "Wichtig ist auch Prävention", machte Kümmel deutlich. Daher wolle man als Polizei künftig noch stärker in den Schulen vertreten sein und "Schülern die Angst nehmen, einen Schutzmann anzusprechen".
Bei seiner künftigen Tätigkeit setzt Uwe Kümmel vor allem auf die Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter Achim Jesinghausen, aber auch mit den übrigen Bediensteten der Station in der Hagenstraße: Er wolle "Entscheidungen gemeinsam treffen, die werden dann auch gemeinsam getragen", verdeutlichte der Buchenberger. Er wolle seine Kollegen motivieren, damit diese "gern zum Dienst kommen und ihre Arbeit mit Freude machen". Nur dann "kriegt man für den Bürger auch was raus - und dafür sind wir da". In der Funktion als Dienststellenleiter sieht sich der 47-jährige Familienvater daher als "Kümmerer", der sich um gute Rahmenbedingungen - so weit möglich - kümmert.
Bessere Bedingungen für das Zusammenwirken aller Abteilungen der Polizei sieht Kümmel durch den mittlerweile in greifbarer Nähe stehenden Umzug der Station von der Hagen- in die Pommernstraße stehenden Umzug auf die Ordnungshüter zukommen. Noch in diesem Sommer beginnen laut Hannappel die Umbauarbeiten im ehemaligen Landratsamt, wo derzeit bereits Direktion, Kripo, Verkehrsdienst, Jugendkoordinator sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ihren Sitz haben. Im Erdgeschoss des Gebäudes - früher genutzt vom damaligen Katasteramt - soll die Station ihr neues Domizil finden. Für einen raschen Umzug dorthin hatte sich stets auch Kümmels Vorgänger Reiner Sauerland eingesetzt. Er war vor einem Monat als Leiter des Reviers Mitte nach Kassel gewechselt.