KASSEL. Eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei hat sich am Dienstag ein 19-Jähriger geliefert. Der Teenager war innerorts zu schnell unterwegs und sollte angehalten werden. Da gab er Vollgas.
Die Polizei führte am Nachmittag mit dem Lasermessgerät Tempokontrollen durch, als der 19-Jährige gegen 15.20 Uhr in der Wilhelmshöher Allee in stadtauswärtiger Richtung mit 62 km/h anstatt der erlaubten 50 km/h gemessen wurde. Ein Polizist gab dem Fahrer des schwarzen BMW Zeichen zum Anhalten, doch der Fahrer trat auf die Tube.
Eine Streifenwagenbesatzung nahm die Verfolgung auf. Der Flüchtende schlängelte sich dabei an der Ecke Querallee durch den sich stauenden Verkehr und bog nach links in die Schönfelder Straße ab. An der Kreuzung Kohlenstraße bog er an der Ampel verbotswidrig nach links in die Tischbeinstraße ab. Am Ende der Straße scherte er nach rechts in die Frankfurter Straße ein, wo er teils auf der Fahrbahn, teils auf den Schienen in stadtauswärtiger Richtung mit Spitzenwerten von bis zu 120 km/h unterwegs war. Kam es in der Frankfurter Straße zu Stauungen auf den Fahrbahnen, so fuhr er auch auf den beiden Fahrstreifen des Gegenverkehrs weiter. Nachdem ihm auf den Gegenfahrbahnen Fahrzeug entgegen kamen, musste er auf die rechten Fahrstreifen wechseln.
Streifenwagen gerammt
Als er nach rechts in die Heinrich-Heine-Straße abbiegen wollte, rammte er den Streifenwagen, der mittlerweile rechts auf seine Höhe aufschließen konnte. Der BMW wurde bei dem Aufprall abgewiesen und rutschte über die Fahrbahn zur Straßenmitte auf eine Fußgängerfurt zu, wo er dann gegen 15.30 Uhr zum Stehen kam.
Eine Frau, die gerade in diesem Moment einen Lebensmittelmarkt verließ und Zeugin des Unfalls wurde, erlitt einen Schock und musste von einer Rettungswagenbesatzung ambulant vor Ort behandelt werden. Die Revierbeamten und auch der 19-Jährige blieben unverletzt. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrtüchtig und mussten abgeschleppt werden. Nach Einschätzung der vor Ort eingesetzten Polizisten entstand an den verunfallten Autos ein Schaden von je 5000 Euro.
Nach eigenen Angaben war der 19-Jährige geflüchtet, weil er in der Vergangenheit wegen einer Trunkenheitsfahrt seinen Führerschein entzogen bekommen hatte und sich somit nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis befand. Gegen ihn wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis ermittelt. Und auf das Verwarnungsgeld von 25 Euro wegen des per Lasergerät gemessenen Geschwindigkeitsübertretung will die Polizei auch nicht verzichten.