Nach Radlader-Fahrt in Untersuchungshaft

Montag, 02. Juni 2025 13:11 geschrieben von  Michael Fränkel
Der Tatverdächtige war mit dem Fahrzeug über mehrere Kilometer im Gegenverkehr unterwegs – das Foto zeigt den Radlader nach der Bergung. Der Tatverdächtige war mit dem Fahrzeug über mehrere Kilometer im Gegenverkehr unterwegs – das Foto zeigt den Radlader nach der Bergung. Fotos: Michael Fränkel / 112-magazin.de

BURGWALD. Ein Radlader ist zwischen Ernsthausen und Bottendorf gefährlich in den Gegenverkehr geraten und mit mehreren Fahrzeugen kollidiert. Die Polizei nahm einen 28-jährigen Tatverdächtigen fest. Wir berichteten bereits über den Vorfall.

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend, 29. Mai. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann zunächst in der Ortslage von Ernsthausen mit dem Radlader unterwegs und fuhr dort einen Baum um. Kurz darauf befuhr er gegen 20 Uhr die B 252 in Richtung Bottendorf. Dabei geriet er wiederholt in den Gegenverkehr und stieß mit mehreren Fahrzeugen sowie Leitplanken zusammen. Eine Person wurde leicht verletzt.

Insgesamt wurden drei Fahrzeuge erheblich beschädigt: ein brauner VW Polo und eine schwarze Mercedes E-Klasse am Ortsausgang von Ernsthausen sowie ein blauer E-Skoda etwa zwei Kilometer weiter. Danach bog der Radlader in einen Waldweg ein, wo die Fahrt an einem Teich endete. Die beschädigten Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Ernsthausen und Bottendorf, die die Bundesstraße in beiden Richtungen voll sperrten. Außerdem rückten zwei Notärzte, vier Rettungswagen und fünf Streifenwagen der Polizei aus.

Nach einer medizinischen Untersuchung wurde der alkoholisierte Tatverdächtige in Gewahrsam genommen. Am nächsten Tag, Freitag, 30. Mai, wurde der Radlader mithilfe eines schweren John-Deere-Traktors der Firma Forstwirtschaft Marco Neuschäfer aus dem Teich gezogen und konnte anschließend selbstständig aus dem Wald gefahren werden.

Am selben Tag wurde der 28-Jährige der Haftrichterin des Amtsgerichts Marburg vorgeführt. Diese erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Marburg Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und gefährlicher Körperverletzung. Der Beschuldigte befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der Mann den Tod anderer Verkehrsteilnehmer billigend in Kauf genommen haben. Weitere Angaben zum Hintergrund der Tat können aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht gemacht werden.

Zeugen oder mögliche weitere Geschädigte werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei in Korbach unter der Telefonnummer 05631/9710 zu melden. (ots/r)

Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 03. Juni 2025 23:20

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