Ermöglichung des Reservedienstes zwischen Landkreis und Bundeswehr besiegelt

Donnerstag, 10. April 2025 10:13 geschrieben von  Wolfgang Räuber
Präsentieren die Urkunde zur „Partnerschaft Heimatschutz und Gesamtverteidigung“ zwi- schen Landkreis und Bundeswehr: (v.l.n.r) Oberstleutnant Dude, Bürgermeisterin Eckes, Landrat van der Horst, Brigadegeneral Radmann und Major Knauff Präsentieren die Urkunde zur „Partnerschaft Heimatschutz und Gesamtverteidigung“ zwi- schen Landkreis und Bundeswehr: (v.l.n.r) Oberstleutnant Dude, Bürgermeisterin Eckes, Landrat van der Horst, Brigadegeneral Radmann und Major Knauff Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg

WALDECK-FRANKENBERG. Zu Jahresbeginn hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg durch das Anbringen von gelben Schleifen und rot-weiß-blauen Schutzschleifen in den Eingangsbereichen seiner Verwaltungsgebäude die Wertschätzung für die Einsatzkräfte von Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten sichtbar gemacht.

Nun findet diese Wertschätzung für die Bundeswehr weiteren Ausdruck in einer „Partnerschaft Heimatschutz und Gesamtverteidigung“. Landkreis und Landeskommando Hessen erklären darin ihre Bereitschaft, bei der Ermöglichung des Reservedienstes in Hessen und dem Aufbau einer integrierten Sicherheitsvorsorge zusammenzuarbeiten.

Brigadegeneral Holger Radmann nutzte seine Vorstellung in der Region als neuer Kommandeur des Landeskommandos Hessen nach 90 Tagen im Amt, die Partnerschaftserklärung feierlich zu übergeben. Die Partnerschaft wurde durch eine Urkunde besiegelt, die Landrat Jürgen van der Horst aus Händen von Brigadegeneral Radmann entgegennahm. An der Vorstellungsrunde in der Frankenberger Verwaltungsstelle des Landkreises nahmen für den zivilen Partner auch Kreistagsvorsitzender Rainer Hesse sowie Bürgermeisterin Barbara Eckes als „Hausherrin“ des einzigen verbliebenen Bundeswehrstandorts in Waldeck-Frankenberg teil. Begleitet wurde der Brigadegeneral durch Oberstleutnant Michael Dude, Leiter des Kreisverbindungskommandos Waldeck-Frankenberg, und Major Horst Knauff, Regionalbeauftragter Nordhessen des Landeskommandos Hessen.

Einigkeit herrschte bei den Teilnehmenden der Vorstellungsrunde, dass in der heutigen komplexen und damit zunehmend angreifbaren Welt ein nachhaltiges Krisenmanagement nur durch die umfassend vernetzende Zusammenarbeit aller Beteiligten auf militärischer und ziviler Seite möglich ist. Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe müssen in der Sicherheitsvorsorge Bevölkerung und Wirtschaft ebenso mitwirken, wie die Bundeswehr bereits umfassend im Rahmen der Amtshilfe den zivilen Kräften z. B. im Katastrophenschutz zur Seite steht. So wäre die Corona-Pandemie durch den Landkreis mit seinem federführenden Gesundheitsamt wohl kaum derart souverän zu bewältigen gewesen, wenn die Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr nicht im Impfzentrum, im Callcenter oder an anderen wichtigen Stellen unterstützt hätten.

Mithilfe der Partnerschaftserklärung erhoffen sich Landkreis und Bundeswehr, dringend benötigte Personalressourcen für den Heimatschutz, zu dem auch die Abwehr von Cyberangriffen gehört, nach und nach aufstocken zu können. Als Maßnahmen werden in der Partnerschaftserklärung genannt:

- Freistellung freiwillig übender Reservisten (m/w/d) im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten und operativen Anforderungen durch den Landkreis

- interne Kommunikation der Bereitschaft zur Freistellung durch den Landkreis

- Unterstützung durch Regionalbeauftragte in der Vermittlung des Reservedienstes durch das Landeskommando Hessen

- Beitrag zu einem strukturierten Sicherheitsdialog in Hessen im Rahmen der eigenen Möglichkeiten durch den Landkreis.

Je mehr Arbeitgeber sich an der Aktion beteiligten, desto höher könne das Interesse am Reservistendienst werden und die gesellschaftliche Akzeptanz des Angebotes steigen.

Die Reserve der Bundeswehr ist für die Landes- und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz sowie für die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr. Als eine Konsequenz daraus stellt das Landeskommando Hessen das Heimatschutzregiment 5 als eines von insgesamt sechs Regimentern auf. Seit September 2024 werden Bewerberinnen und Bewerber für eine Beorderung auf einen von 1.200 Dienstposten gesucht. Diese Einheiten sollen im Krisenfall (Naturkatastrophen, besonders schwere Unglücksfälle, globale medizinische Notfälle/ Pandemien) sowie im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung in Hessen zum Einsatz kommen.

Vom Programm angesprochen fühlen sollen sich deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bis 57 Jahre, unabhängig, ob sie bereits bei der Bundeswehr gedient haben oder nicht. Ungediente durchlaufen zunächst eine Grundausbildung, ähnlich derer von freiwillig Wehrdienstleistenden. Außerhalb des Verteidigungsfalls bleibt ein Engagement im Heimatschutz freiwillig. Reservistinnen und Reservisten üben nur, wenn sie das mit ihren anderen Verpflichtungen vereinbaren können.

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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 10. April 2025 10:40

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