Asylbewerberheim nach Waffen und Drogen durchsucht

Donnerstag, 01. September 2011 15:42 geschrieben von  Migration

SCHWALMSTADT. Ein Großaufgebot an Polizisten hat am Donnerstag in Nordhessen sechs Gebäude durchsucht. Dabei ging es um Drogendelikte und Verstöße gegen das Waffengesetz. Schwerpunkt der Aktion war eine Asylbewerberunterkunft in Treysa.

Beamte der Polizeidirektion Schwalm-Eder sowie Kollegen der Bereitschaftspolizei und des Polizeipräsidiums Nordhessen vollstreckten am Donnerstagmorgen gemeinsam mit Vertretern der Staatsanwaltschaft Marburg insgesamt 24 Durchsuchungsbeschlüsse. Die Beschlüsse waren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz vom Amtsgericht Marburg erlassen worden. Die Durchsuchungsbeschlüsse richten sich gegen 23 Tatverdächtige im Alter von 18 bis 43 Jahren, die vorwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammen.

Durchsucht wurden insgesamt sechs Objekte im Schwalm-Eder-Kreis, wobei der Schwerpunkt bei der Asylbewerberunterkunft in Schwalmstadt-Treysa lag. Seit Beginn des Jahres gab es im Raum von Schwalmstadt eine deutliche Häufung von Fahrzeug-Aufbrüchen und anderen Diebstählen. Es gab Hinweise, dass sogenannte Beschaffungskriminalität aus dem Drogenmilieu ein Hintergrund ist.

Ermittlungen ergaben, dass Drogen und auch Hehlerware aus der Asylbewerberunterkunft in Treysa heraus verkauft wurden. Bei den Betäubungsmitteln handelt es sich im Wesentlichen um Cannabisprodukte. Aber offenbar wurden auch Heroin, Amphetamine und Kokain gehandelt. Die Kripo in Homberg hatte eigens die Arbeitsgruppe „Atlas“, eingerichtet. Die „AG Atlas“ ermittelte in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Marburg wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Hehlerei sowie wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Es lagen Hinweise dafür vor, dass Personen in diesem Tatkomplex über scharfe Schusswaffen verfügen sollen. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erließ das Amtsgericht Marburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft die 24 Durchsuchungsbeschlüsse gegen 23 Personen, die die Polizei am Donnerstag vollstreckte. Über das Ergebnis der Polizeiaktion machten Staatsanwaltschaft und Polizei zunächst keine Angaben.

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 01. September 2011 15:50

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